Die Tracht.
Schmucksachen.
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unten in dem Abschnitt über den Triumph nach den Reliefdarstellungen
der Triumphbögen gegebenen Abbildungen die den Zug erößnenden Horn-
bläser, sowie die ihnen folgenden Krieger, welche Vietorien auf Stangen
tragen (Fig. 523, 524), in solchen Pluderhosen, und ähnliche Beinkleider tra-
gen die barbarischen Krieger, welche in eben dieser Reihe von Darstellungen
mit gebundenen Händen dem Siegeswagen des Triumphator voraufgeführt
werden (Fig. 529). Eng anliegende, trieotartige Beinkleider hingegen, ähnlich
denen, in welchen die Amazonen dargestellt werden (vgl. F ig. 275), tragen
die persischen Krieger auf der oben (S. 567 f.) beschriebenen, unter dem
Namen der Alexandersehlacht bekannten pompejanischen Mosaik.
97. Zahlreiche, in Pompeji sowohl, wie an anderen Orten, namentlich
in Gräbern entdeckte Schmucksachen aus edlen Metallen und Elfenbein,
von theiliveise nicht untergcordnetem künstlerischen Werth, bieten uns im
Verein mit den schriftlichen Zeugnissen des Alterthums die Gelegenheit,
über diese, hauptsächlich zur weiblichen Toilette gehörigen Anticaglien
einige Bemerkungen hinzuzufügen. Haarnadeln, Ohrgehänge, Hals- und
Armbänder, Gürtel und Agralfen bilden zusammen diejenigen Schmuck-
sachen, Welche unter dem Begriff der ormwnenta muliebria zusammen-
gefafst wurden, Allen diesen Gegenständen begegneten wir bereits bei der
Erklärung des Frauenschmucks der Griechen (Q 47), und viele der an
römischen Stätten aufgefundenen Schmucksachen tragen vollkommen das
Gepräge griechischer Arbeit. Wir verweisen deshalb auch hier auf die
unter Fig. 228 und Fig. 229 abgebildeten griechischen Gold- und Silber-
arbeiten.
Ueber die Haarnadeln (cmlnales) und ihren Gebrauch haben wir bereits
auf S. 593 f. gesprochen und dort auch auf Fig. 475 eine Anzahl derselben
abgebildet. Einfachere, etwa 7-8 Zoll lange und mit runden oder ab-
gekanteten Knöpfen, oder auch mit einem Oehr zum Befestigen der Perlen-
schnüre versehen", finden sich fast in allen Sammlungen vor. Ueber den
Goldreif, welcher gleichzeitig zum Festhalten des Tutulus und zum Schmuck
diente, haben wir gleichfalls auf S. 591 gehandelt, und wollen hier nur
auf die elastischen goldenen, vorn offenen Spangen, welche in der unter
Fig. 470 dargestellten Scene den Kopf der Braut umgeben, aufmerksam
machen.
Um den Nacken wurden Halsbänder (monilia) und bis auf den Busen
herabreiehende Halsketten (catellae) (vgl. auf dem Wandgemälde Fig. 470
die Mutter und Tochter) von Gold, mit Edelsteinen und Perlen besetzt,
getragen. Ersterer Classe gehört ein durch seine kunstvolle Arbeit sich