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Die Tracht.
Reinigen der
ÜQWEIIGGI.
butten bestimmt. Aufserdem liegt rechts vom Peristyl ein gewölbtes Zimmer
mit einer grofsen gemauerten Waschkufe und einem Steintische, letzterer
zum Ausschlagen des Zeuges mittelst des Schlagholzes bestimmt, sowie
denn auch die grofsen Quantitäten Seife, welche sich in diesem Raume
vorgefunden haben, denselben als das eigentliche Waschzimmer bezeichnen.
An einem der Eckpfeiler des Peristyls hat man nun vier Wandgemälde
Fig 471 entdeckt, welche uns ein Bild von dem
Geschäft des Walkers und Appreteurs
Y l gehen. Auf dem ersten (Fig. 471) sehen
{tief l wir in mehreren Nischen mit Wasser ge-
7 n ' 5 füllte Kübel aufgestellt, in deren mittlerem
l ein Walker die Stoffe durch Treten mit
t! es hie;
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1 " nur theilweise wiedergegeben) die bereits
durchkneteten Gewänder herausgezogen
und die noch etwa sich vorfindenden Flecke durch Reiben mit den Händen
entfernt werden. Wahrscheinlich kamen alsdann die Gewänder in die vor-
hin erwähnten eingemauerten Waschbutten, in denen durch Ueberrieselung
von klarem Wasser! das zur Reinigung nothwendige Nitrum, sowie der
Urin, der am häufigsten zu diesem Zwecke angewendet zu werden pflegte,
herausgespült wurden. Das andere Bild (F ig. 472) führt uns in einen an-
deren Theil der Werkstatt. Im Hintergrunde kratzt ein Arbeiter mit der
Karde oder Bürste ein über eine Stange geschlagenes weifses, mit pur-
191g, 472, purnen Streifen geziertes Ge-
wand aus, während von rechts
xi "I, her ein anderer Arbeiter ein
I, I" l-Tßg-yg Gestell, einem Hühnerkorbe
" x F 7 ßaqijlllläierd ' h "h l' h, h b 't " ,
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Gewänder ausgespannt und
j,_ f Z dann geschwefelt wurden; viel-
I X ' g leicht enthält das Hcnkelgefalfs,
5I_ : l, Welches der Arbeiter in der
U i"; f), Hand trägt, den für die Ent-
wickelung der Dämpfe nöthi-
gen Schwefel. Den Vogel der Athene Ergane, der Göttin der Gewerb-
thätigkeit, hat der Maler ganz sinnreich auf der Spitze des Korbes an-
gebracht. Im Vordergrunde endlich sitzt eine reich gekleidete Frau, welche