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der verschiedenen Mäntel und Untergewänder, vorzugsweise aber der
Paenula und Tunica. Auch zählte jede vermögende Haushaltung unter
der Schaar der Sklaven einige, welche als Schneider (vestiarii, paenu-
larii) das Anfertigen der fiir den Hausstand nöthigen Kleider zu besorgen
hatten. Dafs aber neben diesen Hausschneidern für die Anfertigung eines
jeden, für die männliche und weibliche Toilette nothwendigen Artikels noch
besondere Innungen existirten, dafür sprechen aufser manchen anderen
Zeugnissen auch die Verse des Plautus in seiner Aulularia:
Da sieht man Waiker, Sticker, Wollarbeiler stehn;
Putzhändler, Bortenmaeher, Hemdenhandelsleul?
Und Schleierweher, Färber in violett und gelb;
Dann Aermelmaeher, Spezereienhändler auch.
Kaufleute, die mit Leinwand und mit Schuhen stehn;
Dann sitzen Schuster- und Pantoffelmachervolk;
Es stehen Sohlenmacher, Malvenfärber da,
Haarlockenkräusler, Schneider. Alle fordern Geld.
Eines der wichtigsten Gewerbe war aber neben der Färberzunft das
der WValker, indem die altgriechische Sitte, wo die Königstöchter sich nicht
schämen, das Waschen der Kleidungsstücke selbst zu besorgen, wohl nur in
der "ältesten Zeit bei den Frauen der edlen Geschlechter Roms Nachahmung
gefunden haben mochte, sicherlich aber nicht in einer späteren. Die vor-
herrschend weifse Tracht, namentlich die der weifsen wollenen Stoffe, er-
forderte künstliche Mittel zu ihrer Reinigung, und Iiir diese Hantierungen
hatten sich schon frühzeitig Walkerinnungen (fullones) etahlirt, welche,
ebenso wie die Tuehweber (collegizom textorunz panm"), ein ausgebreitetes
und blühendes Geschäft betrieben. Einen Einblick in die bauliche Ein-
richtung einer solchen Walkerei (fullonia), sowie in die Manipulation bei
der Reinigung und Appretur der Zeuge, gewinnen wir theils durch eine
in Pompeji aufgedeckte Walkerei, theils durch die an den Wänden der-
selben angebrachten Wandgemälde, welche unter Fig. 471 und 472 theil-
weise wenigstens abgebildet sind. Was zunächst die bauliche Einrichtung
betrilft, so erwähnen wir hier, mit Uebergebung jener auch bei anderen
Gebäuden vorkommenden und bereits beschriebenen Räumlichkeiten, dafs
sich an der Hinterwand des Peristyls vier grofse gemauerte Wasserbehälter
befinden, welche, unter einander verbunden, ein verschiedenes Niveau
haben, so dal's das Wasser von dem höchsten bis zu dem niedrigsten
Bassin abfliefsen konnte. Eine Estrade läuft längs dieser Behälter hin, zu
der man mittelst einiger Stufen gelangt. An der rechten Seite derselben
befinden sich sechs kleine Zellen, wahrscheinlich zur Aufnahme der Wasch-