Die Tracht.
581
wichtiges Toilettenstück für die putz- und gefallsüchtigen Römerinnen wurde.
Zur Veranschaulichung der gesammten Tracht der Römerinnen geben wir
unter F ig. 470 ein höchst anmuthiges Stalfeleihild aus Herculanum, welches
bei den Ausgrabungen im Jahre 1761 nebst mehreren anderen in einem
Zimmer an die Wand gelehnt entdeckt wurde. Die Scene, welche sich
hier dem Beschauer darstellt, wird gewöhnlich als die Schmückung einer
Fig. 470.
v
9x5? ilf
IIIIW
Braut bezeichnet, eine Deutung, der wir uns auch gern anschliefsen wollen.
Auf einem thronartigen Sessel sitzt die noch jugendliche Mutter, bekleidet
mit der durch ein Bumscnband gegürteten Stola, den Unterkörper mit der
faltenrcichen Palla, den Rücken mit dem langen, vom Hinterkopfe herab-
wallendcn Schleier bedeckt. lhren rechten Arm hat sie zärtlich um den
Nacken der neben ihr stehenden Tochter gelegt, während der Blick beider
auf die in der Mitte des Zimmers im Brautschmuck dastehende jungfräu-