Volltext: Das Leben der Griechen und Römer

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Die Tracht. 
Lacerna. 
Sagum. 
Paludamentum. 
wahrscheinlich aber vergegenwärtigt uns die im Museo Borbon. IV. Tav. A. 
abgebildete Darstellung dieselbe. 
Eine zweite Art Mantel, welche gleichfalls über der Toga und sogar 
statt ihrer über der Tunica getragen wurde, führte den Namen Zacerna. 
Dieselbe, in ihrem Schnitt der griechischen Chlamys nicht unähnlich, be- 
stand! aus einem oblongen, offenen Umhang, welcher mittelst einer Fibula 
auf der Schulter zusammengenestelt wurde. Ihre Einführung fällt in eine 
bei weitem spätere Zeit, als die der Paenula, und war dieselbe zur Kaiser- 
zeit zur allgemeinen Tracht geworden, in welcher die Römer selbst bei 
feierlichen Gelegenheiten zu erscheinen pflegten. War nun auch die Paenula 
wegen ihres Schnittes und Stoffes wenig geeignet, malerisch um den Körper 
drapirt zu werden, so konnte hingegen ein künstlich angeordneter Falten- 
wurf in bei weitem gröfserem Mafse bei der aus dünnerem Stoffe verfer- 
tigten Lacerna hervorgebracht werden. Auf ihre Herstellung, namentlich 
auf ihre Färbung, pflegte man daher auch grofse Summen zu verwenden. 
Der Lacerna verwandt, vielleicht sogar von ihr im Schnitte nicht 
wesentlich unterschieden, war der Kriegsmantel (sagum, paludamentuviz), 
welchen die Römer im Felde unmittelbar über der Tunica zu tragen 
pflegten. Auf den weiter unten bei der Beschreibung der kriegerischen 
Tracht und des Triumphzuges abgebildeten Monumenten wird der Leser 
diesen Kriegsmantcl mehrfach erblicken, so z. B. sind auf einer der C0- 
iumna Antoniniana entlehnten Darstellung einer Allocutio die Generale, 
sowie die beiden zur Seite stehenden Lictoren mit diesem Kriegsmantel 
bekleidet, und auf einem der den Titushogen sehmückenden Basreliefs 
(vergl. Q 109 die Darstellung des Triumphzuges) trägt die dem Triumph- 
wagen voranschreitende Figur diesen faltenreichen Mantel auf den Schultern. 
Fast alle Kaiserstatuen, welche das Bild des Kaisers im Feldherrn-Ornat 
darstellen, sind gleichfalls mit einem bis auf die Waden herabreichenden 
Kriegsmantel malerisch drapirt, weshalb für diesen jedesfalls die Bezeich- 
nung paludamentum. passen würde, das dem mit-dem Imperium bekleideten 
Feldherrn allein zukommende purpurne Kriegsgewand, welches er, sobald er 
zum Kriege auszog, im Capitol anlegte und zurückgekehrt daselbst wieder 
ablegte und mit dem Friedenskleide, der Toga, vertauschte (daher togam 
paludaneento mutare). Jenes kürzere, kaum bis zu den Knieen reichende 
Kriegsgewand, welches von Führern und auch wohl von gemeinen Sol- 
daten im Kriege getragen, sich durch die geringe Länge und Güte des 
Stoffes, sowie durch seine Farbe von dem Paludamentum wesentlich unter- 
schied, wurde mit dem Namen sagum, sagulum bezeichnet. Äehnlich ge- 
staltet, nur noch kürzer, war auch das von den barbarischen Völkern
	        
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