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standen habe, während Andere dieselbe aus einem, ja sogar aus zwei in
Form von Kreissegmenten geschnittenen Stücken zu construiren versucht
haben. Ohne hier auf diese verschiedenen, völlig unhaltbaren Ansichten
näher einzugehen, ziehen wir es vor, wie wir es bereits bei der griechi-
schen Kleidung wenigstens theilweise gethan haben, 'die Resultate, welche
Weil's (Costümkunde S. 956 durch praktische Versuche gewonnen hat,
als die wohl allein richtigen hier wiederzugeben. Während die hellenisehen
Epiblemata von länglich viereckiger Gestalt waren, haben wir uns eine
glatt ausgebreitete Toga in Form v eines zu einem Oval abgekanteten Ob-
longums zu denken, dessen Längenmitte mindestens dreimal die Höhe eines
ausgewachsenen Mannes, etwa mit Ausschlufs des Kopfes, und dessen
Breitenmitte mindestens zweimal so viel betrug. Dieses Stück wurde, um
sich damit zu bekleiden, zuerst der Länge nach bis auf ein gewisses Mafs
seiner Breite theilweis zu einem Doppelgewande zusammengelegt; hiernach
wurde eben letzteres (rücksichtlich der Fältelung mit besonderem Geschick)
namentlich zunächst der so gebildeten geraden Kante, zu Längenfalten in
einander geschoben, dann aber, ganz in der einfachen Weise des griechi-
schen und tuskisehen Umwurfs, zuerst über die linke Schulter nach vorn
geschlagen, hier indessen so, dal's es die ganze linke Seite bedeckte und
auch auf dem Boden beträchtlich schleppte, mit der übrigen Masse hinter
dem Rücken weg unter den rechten Arm nach vorn gezogen, der Rest
über die linke Schulter nach rückwärts geworfen und schliefslich der den
Rücken deckende Theil des Üeberschlags noch besonders bis an oder auf
die rechte Schulter nach vorn genommen, wodurch noch die Faltenmasse
des vorderen Ueberschlags mehr Fülle erhieltß Wird nun die ganze Länge
des Gewandes zu drei Mannshöhen gerechnet, so würde etwa das erste
Drittel auf den nach vorn übergeschlagenen Theil der Toga bis zur linken
Schulterhöhe, das zweite auf den über den Rücken bis unter den rechten
Arm gezogenen und das letzte Drittel auf den über den Vorderkörper
gelegten und über die linke Schulter wieder zurückgeworfenen kommen.
Geschieht die erste Zusammenfaltung der Toga derartig, dal's die beiden
J-Ialbovale nicht mit einander eongruiren, sondern der obere Umschlag
einen kürzeren, der untere einen weiteren Bogen beschreibt, die Kanten
des Gewandes mithin nicht auf einander liegen (ähnlich wie ja unsere
Damen ihre grofsen viereckigen Shawls, damit sie hinten bis auf den
Boden hinunterreichen, zusammenzulegen pflegen), so bilden sich dadurch
beim Umlegen der Toga nothwendig zwei Blätter, ein tieferes, mit seiner
Kante bis auf die Sehienbeine (media crum) herabhängendes, sowie ein
kürzeres bis etwa zur Kniehöhe reichendes (vergl. Fig. 467). Der bis auf