Volltext: Das Leben der Griechen und Römer

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Gefäße. 
Der Weinschlauch. 
veranschaulicht uns ein Wandgemälde (Zahn, die schönsten Ornamente etc; 
3. Folge. Taf. 13), auf dem drei Silenen in einer Kufe den Traubensaft 
mit den Füfsen auspressen. 
Bereits im S38, S. 171 erwähnten wir, dal's die im Süden überall 
gangbare Sitte, den Wein in Schläuche aus zusammengebundenen Thier- 
häuten zu füllen, deren rauhe und mit einer harzigen Substanz bestrichene 
Seite nach Innen gekehrt wird, aus dem Alterthurne herstammt. Der rö- 
mische, wie der griechische Landmann pflegte vorzugsweise wohl den 
billigen Landwein in solchen leicht herzustellenden und bequem auf dem 
Rücken zu tragenden Schläuchen (uter) zu Markte zu bringen, oder bei 
gröfseren Quantitäten einen aus mehreren Fellen zusammengcnähten grofsen 
Weinschlauch zu Wagen den Consumenten in der Stadt zuzuführen. Ein 
solcher Weinwagen erscheint auf einem Wandgemälde (Fig. 458), mit 
welchem sehr passend das Innere einer Weinschcnke in Pompeji geschmückt 
ist. Auf einem Leiterwagen, dessen Obergestell viel Aehnlichkeit mit dem 
einer Kibitke hat, ruht der gewaltige Schlauch. Sein Hals, durch welchen 
der Wein eingefüllt worden ist, ist fest zusammengeschnürt, während zwei 
junge Leute am hinteren Ende des Wagens beschäftigt sind, den Wein ver- 
mittelst der aus dem Beine des Falles gebildeten Röhre in Amphoren ab- 
zuzapfen. Die Handthierung der Männer, sowie die halbabgeschirrten 
Pferde sind so glücklich aufgefafst, dal's dieses Genrebild vollkommen ge- 
eignet ist, uns eine römische Marktscene zu vergegenwärtigen. 
92. Unter allen Geräthschaften, welche die Ausgrabungen römischer 
Wohnstätten zu Tage gefördert haben, nehmen die Lampen, sowohl wegen
	        
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