Gefäfse.
Ptachtgefäfsc.
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Gefäfsen gab, welche nur als Ornamente dienten. Die Römer bestrebten
sich nämlich bei ihrer Baulust und der Sucht, diese Bauten mit möglichster
Pracht auszustatten, einmal die inneren Räume, dann die äufsere Archi-
tektur, endlich aber die olfenen Hallen und Gärten mit grofsen Ornamental-
gefäfsen, welche vorzugsweise den Formen der Kratere, Amphoren, Urnen
Fig; 456_ und Pateren nachgebildet wurden, auszuschmücken.
Marmor, Porphyr und andere Steinarten, sowie
Bronze und edle Metalle dienten in gleicher Weise
71;, diesen Zwecken, und so sind uns auch eine An-
zahl solcher Prachtgefafse in Stein und Bronze
erhalten. So besitzt das Museo Borbonico in
i Neapel einen auf drei fabelhaften Thieren ruhen-
fix den Eimer oder Kessel mit überaus reich orna-
h, mentirtem Rande, sowie einen Bronzekrater von
r f ausgezeichneter Schönheit. Wir geben hier die
I „ Abbildungen zweier solcher Gefäfse. Ersteres
läf (Fig. 456), ein bronzenes Mischgefäfs von etrus-
kischer Arbeit, zeichnet sich durch seine edle
Einfachheit in Form und Schmückung aus. Das andere (F ig. 457), von
der höchsten Grazie in seiner äufseren Form und der saubersten Aus-
fihrung in seinen Details, gehört unstreitig zu den Meisterwerken antiker
Kunst. Diese marmorne Prachtvase, wahrscheinlich aus einer griechischen
Fit; 45T Werkstatt, wiexEinige annehmen sogar
Ä aus der des LYSIPPIIS," hervorgegangen,
wurde unter den. Trummern der Villä
des Pladrian zu Ti-vo-h aufgefunden un
wg; ff: 211a schmuckt gegenwartig das Stammschlofs
"x a, der Grafen von Warwick am Avon,
"s. weshalb dieses Gefafs auch allgemein
Vs unter dem Namen der Warwick-Vase
I! Willi. bekannt ist. Nachbildungen derselben
in verkleinertem Mafsstabe sind viel-
fach durch den Kunsthandel zu beziehen, sowie eine Copie derselben in
der Originalgröfse aus Bronze den Treppenaufgang des Königl. Museums
in Berlin ziert.
Von den gröfseren Thongefäfsen, welche zur Aufbewahrung von
Flüssigkeiten, vorzugsweise aber des Weins, im Gebrauch waren, erwähnen
wir der dollia, amqohorae und cacli, von denen sich wohlerhaltene
Exemplare in allen gröfseren Museen vorfinden. Von roher Töpferarbeit,