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Gefäfse.
Kochmaschine.
dem geschlossenen Raume heifs, und konnten jedesfalls kleinere Gefafse
mit Saucen auf der oberen Fläche der WVallumgänge warm gehalten
werden. Gröfsere Schüsseln wurden aber wahrscheinlich in den mit
Wasser gefüllten mittleren Einsatz gestellt, welchem die heifsen Seiten-
wände ihreWärme mittheilten. Dafs aber dieser mittlere Einsatz als Kohlen-
becken gedient haben soll, wie Overbeck (Pompeji S. 311) annimmt, ist
wohl aus dem Grunde unwahrscheinlich, weil zur Erhaltung der Gluth der
Einsatz hätte durchlöchert gewesen sein müssen. Auch würde der Kohlen-
dampf auf den Geschmack der Speisen und Getränke wohl nicht eben
vortheilhafteingewirktha-
Fig'455' ben. Die an der Seite
E, sowohl bei diesem, als
bei dem unter Fig. 455
l dargestellten Gefäfs ange-
brachten Handhaben be-
nl n weisen, dal's beide be-
a? sltimxlnt vgagen, auf dden
f, nimm? isc ge o en zuwenen.
i m1 Bei weitem complicirter
i, freilich ist diese zweite
, 91,14. 1, l "zißggiilllläx; Maschine. Auf einem vier-
' eckigen, von zierlichen
ß f f Füfsen getragenen Kasten
_ I ruht auf der einen Seite
" x ein hohes, tonnenartig
E434 gestaltetes Gefäfs, oben
mit einem Deckel versehen, unterhalb dessen eine Maske vielleicht dazu
bestimmt war, den überflüssigen heifsen Wasserdümpfen, welche im Innern
dieses Gefäfses sich entwickelten, einen Ausweg zu gestatten. Dasselbe
steht mit einem halbkreisförmigen, von doppeltenWänden gebildeten Wasser-
kasten in Verbindung, an welchem auf halberHöhe eine ebenfalls zum
Ablassen der Dämpfe bestimmte Maske angebracht ist. Drei Vogelgestalten
auf dem oberen Rande desselben dienten dazu, einen Kessel zu tragen.
Ob der offene Kasten etwa zur Aufnahme von Kohlen für die Erwärmung
des Wassers bestimmt gewesen sei, müssen wir dahingestellt sein lassen,
da wir im Ganzenlzu wenig mit derartigen gewifs höchst sinnreichen
Arrangements der römischen Tafel vertraut sind.
Im ä39 hatten wir bereits darauf aufmerksam gemacht, dafs es
neben den Geräthen zum praktischen Gebrauch eine grofse Anzahl von