Gewicht. Unseren Tellern ähnlich waren die patella, catinum, catillum
und paropsis, letztere namentlich für die Zukost, das opsoniunz, bestimmt.
91. Die römischen Trinkgefäfse, deren Namen, wie caliar, patera,
scyphus, cyatkus u. s. w., schon auf ihre griechische Abstammung zurück-
weisen, bieten in ihren Formen dieselbe Mannigfaltigkeit dar, wie die grie-
chischen, denen wir im g 38 einen besonderen Abschnitt gewidmet haben.
Lassen sich nun auch ebenso wie bei den griechischen, die vorhande-
nen Formen römischer Trinkgeräthe den überlieferten Benennungen nicht
immer anpassen, so sind wir doch durch das Vorhandensein einer kleinen
Anzahl römischer geaichter Mafsgefäfse im Stande, wenigstens für eine
Anzahl von Trink- und Schöpfgefäfsen den Cubikinhalt zu bestimmenl.
Da es uns aber zuweit führen würde, wollten wir hier auf diesen Ge-
genstand näher eingehen, so mag es hier genügen, uns ausschliefslich
mit den äufseren Formen römischer Trinkgeräthe und dem Material, aus
welchem sie gearbeitet sind, zu beschäftigen. Alle Gefäfse von edlem
Metall waren entweder pum, das heifst ohne jegliche erhabene Arbeit,
mithin glatt, oder caelata, das heifst mit erhabener Arbeit versehen,
mochte dieselbe nun getrieben oder besonders gearbeitet und mittelst Zinn
auf die Oberfläche des Gefafses aufgelöthet sein. Griechenland und der
Orient hatten aufser ihren anderen Schätzen auch grofse Massen der
schönsten Trinkgeräthe den Siegern geliefert, und an viele dieser Becher
knüpften die römischen Kunstliebhaber nach Art ächter Raritätensammler
bald wahre, bald erdichtete Erzählungen. War doch eine grofse Menge
derselben in der That aus den Werkstätten der gröfsten griechischen
Meister hervorgegangen, welche denn vorzugsweise als Schaustücke auf
den Abacis in den Prunkgemiicheril Iigurirten. War nun auch Italien
mit den Beutestiicken aus edlem Metall gleichsam überschwemmt wor-
den, so erhielten sich wohl nur die werthvolleren Stücke als Erbtheil in
den römischen Familien, während die größere Masse in den Schmelztiegel
wanderte und in neue, dem späteren römischen Geschmack mehr zusagende
Formen umgearbeitet wurde. Schon auf ihren Plünderungszügen hatten
die Römer die bei den Griechen gebräuchliche Schmückung der Trink-
gefäfse durch schön geschnittene Steine kennen gelernt, und zur Kaiserzeit
scheint diese Art der Verzierung der Becher und Trinkschalen, weniger
wohl mit Rücksicht auf Schönheit als zur Befriedigung einer ungemessenen
Eitelkeit und Prunksucht, allgemein geworden zu sein. Plinius (bist.
l Vergl. Hullsch, Griechische
herausgegeben von Rein. 3'. Ausg.
und römische hletrologie
Thl. III. S. 280 ff.
S. 87 ff.
Barker's Gallus,
und