534
Gefäfse.
Küchengeräthe.
gestellten Eimer zu beiden Seiten der Oesen hervorstehende" Zapfen ange-
bracht sind, um zu verhindern, dafs nicht der zierliche Rand desselben
durch das Niederschlagen des schweren Henkels beschädigt werde, wäh-
rend die an dem anderen Eimer (Fig. 450a) angebrachten Doppelhenkel
die Schwankungen des Gefiifses beim Tragen wesentlich verhindern sollten.
Die Form unserer Casserolle zeigt Fig. 451 Zwei dieser ganz ähn-
liche Bronzegefäfse, deren horizontaler Stiel in einen mit einem Schwanen-
kopf verzierten Griff endigt, sind in neuerer Zeit in Norddeutschland
gefunden worden, das eine bei Teplitz, das andere bei Hagenow in
'Meklenburg, wohin sie unstreitig in uralter Zeit durch den Handel ge-
kommen sind. Beide tragen auf der oberen Fläche ihrer Griffe den Stempel
des Fabrikanten: TIBERIVS ROBILIVS SITALCES, jene in Böhmen
gefundene Casserolle aber noch darunter den Namen: GAIVS ATILIVS
IIANNO, welchen Mommsen (Gerhard, Archäologischer Anzeiger. 1858.
No. 115-117) auf den Thonformer bezieht. Zum Schmelzen des für
die Bereitung der Speisen in südlichen Gegenden so wichtigen Oels diente
die flache Pfanne (sartag0, Fig. 451k), welche durch den auf ihrer län-
geren Seite angebrachten Ausgufs als eine auch für unsere Küchen höchst
empfehlungswerthe Form sich ausweisen möchte. An diese Pfanne schliefsen
wir zwei Geräthe an (Fig. 451 2' und Z), ersteres viereckig, mit vier flachen
Vertiefungen versehen und gestielt, vielleicht zur Bereitung der in unserer
Küche unter dem Namen der Spiegeleier bekannten Eierspeise bestimmt,
dieses eine mit einem zierlichen Rande und Stiel versehene Schaufel,
Fig. 451.
o
f g w x, L
dflfÜ Im VX z],
a Hw Xl-XW 7h e 1 ,
äyllnxunmu f
Q f? "V f
O äfähxx", {I m f 14
(aß a. v. v.
ß A10"! 1:
I] ß", ißifßec 13.
möglicherweise als Kohlenschaufel oder zum Backen dünner Kuchen be-
nutzt. Eine längliche Schüssel mit zwei Henkeln, ebenfalls wahrschein-
lich intder Küche gebraucht, stellt Fig. 451g dar. Löffel (cochlear,
ligula) von verschiedener Form ünden wir unter Fig.4511n und n. Diesel-
ben gehörten unstreitig zu den nothwendigen Küchengcräthen, wurden aber