Gefäfse.
Küchenge
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Neben diesen Thongefäfsen haben uns aber die Ausgrabungen in
Pompeji, sowie an manchen anderen römischen Niederlassungen eine nicht
unbedeutende Anzahl von Gebrauchsgefäfsen aus Bronze geliefert, welche
ebenso durch ihre praktischen, als eleganten Formen unser Interesse im
höchsten Grade zu erregen im Stande sind. Leider können wir aber die
von den Schriftstellern überlieferten Namen nicht überall mit den noch
vorhandenen Gefzifsformen in Einklang bringen, und so wollen wir, statt
einer zu keinem Resultat führenden Aufzählung von Gefäfsnamen, lieber
bei der Betrachtung einer Anzahl unter Fig. 450 und 451 abgebildeter
Bronzegefäfse, welche siimmtlich aus Pompeji stammen, verweilen. Den
Kessel lernen wir zunächst aus Fig. 4500 kennen. Halbeiförmig, mit einer
verhältnifsmäfsig nur kleinen Oeffnung, an deren Rande der Henkel be-
festigt ist, ruht derselbe auf einem Dreifufs (tripes). Aehnlieh gestaltete
Kessel, deren die Oelfnung sehliefsende Deckel (testum, testu) mittelst
kleiner Ketten am Halse des Gefafses befestigt wurden, sind mehrfach
aufgefunden worden (Museo Borbon. Vol. V. Tav. 58). Ein kleiner an
Ketten hängender bronzener Kessel oder Topf befindet sich auch in der
Sammlung der römischen Bronzen im königl. Museum zu Berlin. Der
Topf (olla, cacabus), ganz dem bei uns gebräuchlichen ähnlich, hier
aber ohne Henkel und mit einem Deckel versehen, dessen Griff in Form
eines Delphins gebildet erscheint, ist durch Fig. 450d repräsentirt. Brei,
Fleisch und Gemüse wurde in ihm gekocht.
Fig. 450.
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a b c d
Von Eimern (Fig. 450a und b) sind uns eine nicht unbeträchtliclie
Anzahl erhalten. Bald mehr, bald weniger bauchig und fast überall durch
die zierliche Gürtung seiner Ränder, sowie durch die an den Oesen der
Henkel angebrachten Palmettenverzierungen unterscheidet sich der römische
Eimer wesentlich von den nüchternen Formen dieses Hausgeräthes bei uns.
Wie bei allen Gefäfsen wufsten aber die Alten auch hier das Praktische mit
dem Schönen zu verbinden, wie denn z. B. an dem unter Fig. 4506 dar-