Geräthe zum Liegen.
Lectus triclinaris.
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der Raum zwischen den Tischkanten und den Lagern ein zu enger war,
um einer Person den Durchgang zu gestatten. Jeder der lectii bot Raum
für drei Personen, welche in der Richtung der auf unserer Figur einge-
zeichneten Pfeile hinter einander, den linken Arm auf die in der Zeichnung
angedeuteten Kissen stützend, ruhten, während sie mit ihrer freien rechten
Hand die Speisen zum Munde führen konnten. L. 2'. wurde der lectus
intus, das unterste, L. m. der lectus medius, das mittlere, und L. s. der
Zectus summus, das oberste Lager, genannt. In gleicher Weise hatten
auf jedem lectus die Plätze als locus intus, medius und aummus ihre
Bezeichnung. Auf dem lectus zinms war N0. 1 der unterste, N0. 3 der
oberste, N0. 2 der mittlere. Auf dem lectus medius war der mit N0. 3
bezeichnete der oberste, N0. 2 der mittelste und zugleich der Ehren-
platz bei Tische und N0. 1 der locus Dieser letztere Platz wurde
auch Zocus coneulamle genannt, da er, befand ein Consul sich in der Ge-
sellschaft, von diesem eingenommen wurde, um hier leichter dienstliche
Berichte, welche ihm während der Tafel gebracht wurden, in Empfang
nehmen zu können. Der Platz neben ihm auf dem lectus imus (N0. 3)
pflegte stets der des Gastgebers zu sein. Auf dem lectus summus (L. s.)
endlich folgten die Plätze in umgekehrter Reihe, wie auf dem Zectus imus.
Die mit starken Strichen an den Rändern der höchsten Plätze bezeichneten
Kanten sollen die niedrigen Lehnen darstellen, gegen welche die Kissen
der die obersten Plätze einnehmenden Personen gelehnt wurden, um ihr
Herunterfallen zu verhindern, während die anderen Kissen, weil auf der
Mitte der Lager liegend, einer solchen Stütze nicht bedurften. Nach diesem
Schema würden sich also die neun Theilnehmer an dem von Horaz (Sat. II.
8, 20 beschriebenen Gelage, welches'der närrische Nasidienus Rufus
dem Maecenas gab, in folgender Weise gelagert haben. bei welcher An-
ordnung wohl zu beachten ist, dafs dem Maecenas der Zocus meclius auf
dem lectus medius als Ehrenplatz eingeräumt wurde, der Wirth aber den
ihm zukommenden Platz dem Nomentanus überlassen hatte:
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19
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V2
N omentanus
Nasidienus
Porcius
Varius
Wscus
Fundanius
Der Luxus der späteren Zeit begnügte sich aber nicht blos mit
Speisesälen für ein Triclinium, sondern vergrößerte diesen Raum der-