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Geräthe
zum Liegen.
Lectus tr
iclinarius.
ersteres nach seiner Anwendung lectus cubiculawius, letzeres lectus lucu-
bratorius genannt, war wohl nicht von einander verschieden. Möglich,
dal's bei letzterem an der dem Kopfende zugekehrten Seitenlehne (pluteus)
mitunter eine Vorrichtung, etwa in der Gestalt eines Lesepultes, angebracht
war, um Schreibmaterialien und Bücher auf dasselbe zu legen, wie denn
auch eine solche Einrichtung sich ebenfalls an der Lehne der Cathedra
befunden haben soll.
Endlich diente der Leetus, wenigstens seit der Zeit, WO das Streben
nach Bequemlichkeit die Einfachheit der alten Sitte, die Mahlzeit sitzend
zu verzehren, verdrängte, als Lager für den Mann bei dem Mahle, wäh-
rend die Frau auf dem Fufsende des Lectus, die Kinder auf besonderen
Sesseln, die Dienerschaft aber auf Bänken (subselllium) sitzend ihr Mahl
verzehrten, ein Gebrauch, welcher uns mehrfach durch Basreliefs zur An-
schauung gebracht wird. Mochte sich nun auch diese Sitte im Kreise der
engeren Häuslichkeit bis in spätere Zeiten erhalten haben, so erforderte
jedoch die Anlage besonderer, für Gesellschaften bestimmter Speisezimmer,
der oben bereits erwähnten Triclinien, eine besondere Anordnung der
von den Gästen einzunehmenden Ruhebetten. Zu dem Zwecke wurden
in der Mitte des Triclinium, welches in einigen pompejanischen Häusern
sich noch wohlerhalten vorlindet, drei niedrige Ruhebetten (lectus triclvl-
naris) in der Art um drei Seiten eines quadratischen Tisches aufgestellt,
dal's die vierte Seite desselben für die die Tafel mit Speisen versorgenden
Fig 441 Sklaven zugänglich blieb. Die An-
L. m. ordnung eines Trichmum mag der
1 2 3 unter Fig. 447 gegebene Grundrifs
erörtern. Um drei Seiten des mit
x lll bezeichneten Tisches stehen drei
z;
31 niedrige Lager, welche, wie die lll
f einem pompejanischen Triclinium
Enoch wohlerhaltenen aufgemauerten
2 M ET RuhelagerbeweisenfMazoigRuines
de Pompei. T. I. pl. 20), an der
der Tischkante zugekehrten Seite
1 f 3 etwas höher waren, als auf der
entgegengesetzten, mithin lebhaft an
unsere Soldatenpritschen erinnern. (Wir verweisen auch auf den Fig. 389
abgebildeten Hof, dessen Hintergrund ein von Mazois restaurirtes sommer-
liches Triclinium schmückt.) Jedes Lager wurde von den sich zur Tafel
Lagernden (accubare) unstreitig von der niederen Seite her bestiegen, da