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Der Circus.
Circus maximus zu Rom.
auch der Carceres, angeordneten Sitzplätzen führten. In der Mitte der
Bahn befindet sich eine Erhöhung (spina) mit den an ihren Enden auf-
gestellten Zielen (metae), welche von den Wagen in einer bestimmten
Zahl von Umläufen umkreist werden mufsten. In der Mitte der halbkreis-
förmigen Ausbiegung, Welche den carceres gegenüberliegt, zeigt sich ein
Durchgangsthor (porta traiumphalis), durch welches die Sieger, begleitet
von dem Beifallsruf des Volkes, den Circus verliefsen.
Alle diese Einrichtungen wiederholten sich, wenn schon in gröfserem
Mafsstabe und mit gröfserer Pracht durchgeführt, bei den Circusbauten
der Stadt Rom. Aus der nicht unbedeutenden Zahl derselben begnügen
wir uns den circus onatvirmzes hervorzuheben. In der weiten Thalsenkung
zwischen dem palatinischen und dem aventinischen Hügel belegen, diente
dieser Circus (der später nach Errichtung anderer kleinerer Bauten der Art
den oben angegebenen Beinamen w) des Gröfstene erhielt) schon zur Königs-
zeit fiir die Aufführung der Spiele, indem seine Gründung auf Tarquinius
Priscus zurückgeführt wird, der auch die Sitze nach den dreifsig Curien des
römischen Volkes angeordnet haben soll. Schon zu Tarquinius Superbus'
Zeiten scheint eine Erweiterung oder Veränderung in der Einrichtung der
Sitzreihen stattgefunden zu haben und auch in der Folgezeit fanden un-
unterbrochen Erweiterungen oder Verschönerungen des Circus statt, dessen
Geschichte mit der des römischen Reiches selbst auf das engste verknüpft
Fig. 433.
erscheint und dexynachdem auch Constantin der Grofse oder sein Sohn Con-
stantius das Ihrige zur Verschönerung desselben beigetragen hatten, gleich