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dem man jetzt nicht unwahrscheinlicher Weise annimmt, dafs er in seiner
ganzen Ausdehnung auf dem Tabularium errichtet sei, woraus sich somit
auf einen sehr bedeutenden Umfang des alten Gebäudes schliefsen läfst.
Die Errichtung der Substructionen sowohl, als des Tabularium selbst, rührt
nach einer daselbst aufgefundenen Inschrift von Q. Lutatius Catulus her,
und können namentlich die ersteren als ein gewaltiges Denkmal republika-
nischer Gröfse betrachtet werden.
Die Censoren hatten ihr Amtslocal in dem atriuwz libelrtatiis, einem
Gebäude, auf dessen Anlage vielleicht der Name Atrium und die Bedeu-
tung dieses Raumes im römischen Hause (vcrgl. oben g 74) schliefsen läfst
und dem auch eine religiöse Weihe nicht fehlte. Die Prätoren übten ihre
amtliche Function des Rechtsprechens zuerst auf den Tribunalen, meist
viereckigen, erhöhten Unterbauten, deren Zahl sich mit der der Quästoren
selbst vermehrte, und die ursprünglich auf dem Forum unter freiem Himmel
standen, bis sie später in den Basiliken aufgestellt wurden. Ehe wir jedoch
diese vollkommenste Form der Gebäude des ölicntlichen Lebens der Römer
betrachten, wollen wir noch einiger kleinen Gebäude Erwähnung thun,
welche als Beispiele einfacher Sitzungslocale für städtische Beamten oder
Collegien betrachtet werden können.
Es sind die drei einfachen Gebäude, welche zu Pompeji und zwar
in unmittelbarer Nähe des Forum erhalten sind und von denen Fig. 424
die Grundrisse darstellt. Dieselben bestehen aus drei 9-10 Meter breiten
und 16-18 Meter langen Sälen von höchst schlichter Bildung. Die
Eingänge liegen auf der dem Forum zugewendcten schmalen Seite, von
welchem letzteren sie durch eine doppelte Säulenhalle getrennt sind. Auf
Fig. 424.
der den Eingängen gegenüberliegenden Seite befinden sich Ausbauten,
welche oifenbar dazu bestimmt waren, die Sitze der Beamten aufzunehmen.