478
Die
rieu.
dürfte man im Ganzen nicht irre gehen, wenn man als die Grundform
aller dieser Anlagen die eines geräumigen Saales annimmt. Zur Unter-
stützung dieser Ansicht mochte der Umstand beitragen, dal's auch die
Fig 42a Cella der "I'empel, in denen öfter
, rxjärTirr dieSenatssitzungenabgehaltenwur-
a den, meist die Form eines solchen
'11- in a langgestreckten Saales hatte. Von
besonderer Wichtigkeit aber sind
die Ueberreste des Concordientem-
; i" pels auf dem römischen Forum, den
.
wir schon einmal als Beleg fur die
{Ami "J Tempelarchitektur angeführt haben
l
111i n und den wir hier als Sitzungssaal
Wf, o
ü" ili des Senates noch einmal erwähnen.
g_eil Q1 Hier ist (vgl. den Grundrifs Fig.423)
J die Form eines Saales nicht zu ver-
X kennen, und zwar ist dies um so
j; M oymd jm um wichtiger, als bei der Erbauung die-
ses Tempels, welcher als Denkmal
der Versöhnung und Gleichberechtigung der Patricier und Plebejer in Be-
zug auf die Besetzung des Consulates zu betrachten ist, nicht unwahr-
scheinlicher Weise schon auf dessen Bestimmung als Sitzungslocal des
Senates Rücksicht genommen wurde, wie derselbe denn auch ausdrücklich
als senaculum bezeichnet wird.
Ebenfalls einen Tempel hatten die Quästoren zu ihrem Amtslocal,
und zwar den Tempel des Saturn, von dem noch jetzt acht Säulen auf
hohem Unterbau am Forum erhalten sind und in welchem der Staats-
schatz, sowie die darauf bezüglichen Urkunden aufbewahrt wurden, wäh-
rend die Gesetztafeln und die Staatsacten (tabulae) oder das eigentliche
Reichsarchiv in dem sogenannten Tabularium niedergelegt waren. Dieser
in neuerer Zeit genauer untersuchte Bau ruhte auf gewaltigen 71 Meter
langen Substructionen, welche den capitolinischen Hügel gegen das Forum
zu befestigten und unmittelbar über dem eben genannten Tempel der
Coneordia emporstiegen (vergl. Fig. 428 EFGH Sowohl diese Mauer,
als auch eine darüber angelegte Reihe von Arcaden des Tahularium, ist
noch gegenwärtig erhalten. Auf Fig. 423 ist dieselbe bei a dargestellt. Die
Arcaden ruhen auf starken viereckigen Quaderpfeilern, welche nach dem
Forum zu mit dorischen Halbsäulen verziert sind. Ucber ihnen erhebt
sich der im seehszehnten Jahrhundert erbaute Palazzo del Scnatore, von