Peripteros.
Der Parthenon zu Athen.
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ohne den Reiz vergänglichen Schmuekwerkes und ohne den imponirenden
Eindruck eines vollständigen Baugailzeil noch in Staub und Trümmern
ihre mächtige Wirkung nicht einzubiifsen vermochte.
Was die Restauration des Tempels anbelangt, so ist dieselbe in
Bezug auf die Anordnung der Ilaupträume keinem Zweifel unterworfen;
ebenso dürften die von Archäologen und Architekten bisher versuchten
Reconstructionen der Einrichtung der Cella und des Opisthodom durch
die von Bötticher im Frühsommer des Jahres 1862 auf der Akropolis
veranstaltete Ausgrabungen wohbihren endlichen Abschlufs gefunden
haben. Unter Fig. 24 theilen wir den Grundrifs' des Parthenon nach der
auf Prüfung der verschiedenen abweichenden Ansichten beruhenden Re-
stauration von Ussing mit, ohne dieselbe indefs in allen Einzelheiten ver-
treten, noch auch unsere eigenen aus dem Studium der Ueberreste selbst
gewonnenen Ansichten über einzelne Theile hier des weiteren ausführen
zu können. Durch die Säulen des Umganges A hindurchsehreitend, hat
man sogleich eine zweite Reihe von sechs Säulen vor sich, welche die
Vorhalle des Pronaos B bilden. Der Pronaos erhebt sich um zwei Stufen
über
dem
Niveau
des
Peristyls
und
WLIP
einst
der Aufbewahrungsort
für
die kostbaren Weihgeschenke, mit denen die [Ieiligkeit des Tempels und
der hier wohnenden Göttin von Fern und nah geehrt wurde, und die hier
hinter den zwischen den Säulen angebrachten Eisengittern? zugleich eine
sichere Stätte fanden und doch bei dem sorgliehen Versehlulis derselben
durch die Tamiai von aufsen angeschaut und bewundert werden konnten.
bis
1 Der dem Grundrifs beigefügte lllafsslab umfafst 20 Meter.
9 Die Einsatzlöcher zu diesen Vergitterungen entdeckte Bölticher von den Schwellen
unter die Capilelle hinaufgebend an allen Säulen des Pronaos und Poslicum.