Die Thermen.
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m Pomp:
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raum mit Treppen getrennte Badesaal für die Männer Der daran
stofsende Raum (6) wird als Unterhaltungssaal betrachtet; an ihn schliefst
sich der für das gemeinsame kalte Badebassin (natatio) der Männer be-
stimmte Raum (7) an, Welcher von einem Säulenumgange umgeben ist.
In diesen Peristyl mündet ein kleinerer schmaler Saal in welchem ein
Mosaikfufsboden entdeckt worden ist, und ein bedeckter Gang (crypta, 1D).
Dieser ist durch eine Strafse (11) begrenzt, wie auch auf der entgegen-
gesetzten Seite eine Strafse, an der Vorderseite dagegen ein freier Platz
gelegen zu haben scheint.
Eine etwas gröfsere Mannigfaltigkeit bieten die auch ihrer räumlichen
Ausdehnung nach bedeutenderen Thermen von Pompeji dar, deren Grund-
rifs unter Fig. 419 dargestellt ist. Dieselben sind, ähnlich wie wir es
schon bei dem Hause des Pansa (Fig. 385) gesehen, von einer nicht un-
bedeutenden Zahl kleiner Läden und Miethswohnungen umgeben, die aber
mit den Räumen für die Besucher des Bades in gar keiner Verbindung
stehen, und bilden mit diesen einen Häusercomplex in Form eines unregel-
mäfsigen Vierecks, welches auf allen Seiten von Strafsen begrenzt wird.
Auch hier finden wir die Bäder für die Frauen von denen für die Männer
getrennt und mit besonderen Eingängen versehen. Erstere umfassen die
Räume KLllINOP, und befindet sich ihr Eingang bei O. Letztere
umfassen die Räume BDEGITI; vier Eingänge führen auf drei ver-
schiedenen Seiten von der Strafse aus in dieselben (AAA). Die Anlagen
für die Heizung (F) sind beiden Theilen des Bades gemeinsam und liegen
deshalb auch zwischen denselben. Alle übrigen Räume, sowohl die auf
dem Grundrifs mit Q bezeichneten, als auch die ohne alle Bezeichnung
gelassenen, sind als Läden, zum Theil mit dazu gehörigen Privatwohnungen,
vermiethet gewesen und haben, da sie in keinem inneren Zusammenhange
mit den Badeanlagen stehen, bei der Beschreibung dieser letzteren keine
Berücksichtigung zu finden. YVas nun zunächst das Frauenbad anbelangt,
so haben wir schon oben die in einem Vorsprung der Mauer befindliche
Thür O als den Eingang in dasselbe bezeichnet. Links von diesem Ein-
gange liegt ein schmales Vorzimmer, welches, mit Bänken versehen, wahr-
scheinlich als eine. Art WVartesaal gedient hat. Der gröfsere Raum L wird
als das Apodyterium betrachtet und ist ebenfalls mit steinernen Bänken
versehen; in dem kleinen alkovenartigen Theil desselben, welcher nach
dem Eingange zu belegen ist, erkennt man das Frigidarium mit der dazu
gehörigen Piseina, zu welcher letzteren die auf dem Plan angegebenen
Stufen hinabführten. Aus dem Apodyterium gelangt man in das mit III
bezeichnete Tepidarium, unter dessen Fufsboden, sowie unter dem des