Ehrendenkmäler.
Tüumphbögen.
Bogen des Titus.
461
zwei starke Mauerpfeiler sind durch einen Bogen mit einander verbunden,
durch welchen der Triumphzug seinen Weg genommen hat. Die Pfeiler
zeigen rechts und links von dem Bogen je zwei canellirte IIalbsiiulen
von compositer Ordnung, als deren friihstes Beispiel sie zu betrachten sind
Fig 415 (die beiden iiufseren sind mo-
' ' derne Ergänzung in Travertin
ü'ß und nicht canellirt); dieselben
(-11 stehen auf einem gemeinsamen
um 7 ' t' 12 Basament und schließen auf je-
der Seite des Bogens ein relief-
N SENATXVS n
LNA ESPMIANQAAWVSTQMH blindes Fenster ein. Das Gebälk,
artig dargestelltes sogenanntes
welches sie tragen und welches
zugleich den Bogen mit ein-
schliefst, ist reich decorirt; auf
7 13 dem Fries ist in kleinen Relief-
N f p gestalten die Opferpompa dar-
i: i ii gestellt. Darüber erhebt sich
. Ö ) ein Oberbau (Attica), welcher,
i._l dem unteren Stockwerk ent-
. sprechend, in dreiTheile getheilt
-I ist, deren mittlerer die Inschrift
trägt. Sculpturen von ausge-
mwa liJ-lih zeichncter Arbeit sind an dem
Durchgangsbogen selbst angeordnet; in den Dreiecken zwischen der Wöl-
bung und den Säulen geflügelte Victoricn mit kriegerischen Attributen.
Innerhalb des Durchganges belindemsicli an den Wandfliiclien rechts und
links Reliefs, von denen das eine den Kaiser auf seinem Triumphwagen,
das andere eine Gruppe von Kriegern mit der Beute des jüdischen Krieges
darstellt, worunter der siebenarmige Leuchter aus dem Tempel von Jeri1-
salem bemerkt wird (vergl. 5 109). In dem reich cassettirten Tonnengewölbe
des Durchganges stellt ein im Wölbungsscheitel angebrachtes Relief die
Apotheose des von einem Adler gen Himmel getragenen Kaisers dar. Das
Denkmal ist, wie Inschrift und Reliefs ergeben, vom Volk und Senat dem
Kaiser Titus nach seinem Tode unter seinem Nachfolger Domitian errichtet.
Es erhebt sich an einer schön belegenen Stelle zwischen dem Tempel der
Venus und Roma und dem Colosseum über der Via sacra und kann als
eines der kunstgeschichtlich merkwürdigsten Denkmäler des heutigen Rom
betrachtet werden.