über die Veranlassungen zu den Ehrendenkmälern überhaupt gesagt haben.
Jedwedes Verdienst um das Staats- und Bürgerwohl konnte damit gefeiert
werden, und dies bestätigen denn auch die erhaltenen Denkmäler dieser
Art, deren eine grofse Zahl vorhanden ist. Ein dem Augustus errichteter
Bogen zu Rimini verherrlicht dessen Verdienste um den Bau der ilamini-
sehen Strafse, welche von Rom nach dem genannten Orte, dem alten Ari-
minum, führte. Trajanis Verdienste um die Wiederherstellung des Hafens
von Ancona preist der Bogen, der noch heut auf dem Damm dieses Hafens
steht. Ein Bogen zu Benevent ist demselben Kaiser wegen seiner Wieder-
herstellung der appischen Strafse gewidmet. Den Bau eines prächtigen
neuen Stadttheils von Athen feiert ein Bogen, der dem Kaiser Hadrian
daselbst errichtet war und welcher sich in der Nähe des Olympicum noch
jetzt ziemlich gut erhalten hat. Das Ehrendenkrnal einer Familie bildet
der sogenannte Bogen der Sergier zu Pola. Eine kleine, aber reich mit
Sculpturen bedeckte Pforte am Forum, boariuwz zu Rom ist als das Denk-
zeiehen der Verehrung und Dankbarkeit zu betrachten, welche die Gold-
schmiede undNOchsenhändler für den Kaiser Septimius Severus hegten.
Vor allen aber ist hier eine ganz bestimmte Veranlassung zu erwähnen,
die, in engem Zusammenhange mit dem kriegerischen Sinne des Volkes und
dessen Lust an kriegerischen Ehrenfeiern, sehr häufig zur Errichtung von
Ehrenpforten geführt hat. Es ist dies die Sitte, einem siegreichen Feld-
herrn nach Beendigung eines Krieges, dessen Wichtigkeit den Mafsstab
für die zu erweisende Ehre abgab, einen feierlichen Einzug in die-Stadt
zu gewähren, bei welchem derselbe auf prächtigem Wagen an derSpitze
des festlich geschmückten Heeres einherfuhr, um zugleich den Göttern zu
danken und dem Volke seinen Sieg und dessen Bedeutung theils in bild-
liehen Darstellungen, theils in wirklichen Beweisstücken an Beute und Ge-
fangenen vorzufihren. Diese als höchste Ehre angestrebten Triumphzüge,
deren Darstellung weiter unten 109) ein besonderer Abschnitt gewidmet
sein wird, sind recht eigentlich als ein Erzeugnifs des römischen Volksgeistes
und derVerhiiltnisse des römischen Staatslebens zu betrachten, und gewähren
für diese letzteren ein eben so charakteristisches Zeugnifs, als etwa die Fest-
spiele und der hohe Werth der in ihnen errungenen Siege ein solches für
den Geist und die Sitten des griechischen Volkes ablegen. Kein Wunder,
dal's auch der Baukunst, die mehr oder weniger bewufst alle Seiten und Rich-
tungen des nationalen Lebens zu verkörpern und künstlerisch zu gestalten
wufste, eine neue Aufgabe daraus hervorging. Der Triumphzug rief den
Triumphbogen hervor, durch welchen die festliche Pompa des Soldatenzuges
hindurchging und in welchem er gleichsam seine monumentale Verewigung