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verliehen wurdenl. Aber auch ohne derartige bildliche Zuthat und nur
durch Inschrifterl ihren speciellen Zweck andeutend, konnten Säulen er-
richtet werden, und bei den Römern, welche die Anwendung dieser Form
des Ehrendenkmals schon ziemlich früh den Griechen entlehnten, mögen
von allen drei Arten Beispiele vorgekommen sein. Früher vom Senate
ausgehend, wurde diese Ehrenbezeigilng später auch vom Volke erwiesen;
indem die Mittel dazu entweder aus Staatsmitteln aufgebracht wurden
oder aus Sammlungen, wie sie zu derartigen Zwecken noch heutzutage
stattfinden; Veranlassungen zur Errichtung des Denkmals konnte es so
viele und so verschiedenartige geben, als Verdienste um den Staat und
das allgemeine Beste denkbar sind. Insoweit es sich dabei um die Auf-
stellung solcher Säulen handelt, deren künstlerische Gestaltung wir schon
an verschiedenen Orten kennen gelernt haben, bedarf es hier keiner be-
sonderen Darstellung zur Veranschaulichung derselben. Wohl aber sind
uns einige Denkmäler der Art erhalten, welche eine sehr wesentliche Ab-
weichung von der gewöhnlichen Form der Säulen zeigen. Ilierher zählen
wir vielleicht als die älteste Denksäule, die zum Andenken an den Seesieg
des C. Duilius über die Karthager im Jahre 261 v. Chr. auf dem Forum
errichtete, mit Schiffsschnäbeln an ihrem Schaft gezierte Cblunma rostrata,
von welcher eine Nachbildung aus neuerer Zeit mit der antiken Inschrift
im capitolinischen Museum aufbewahrt wird. Dieses alte Denkmal wurde
in seiner Form das Vorbild derjenigen Columnae rostratae, welche meh-
rere Münzen der Kaiserzeit zur Verherrlichung von Seesiegen schmücken,
wie z. B. mehrere Silbermünzen des Augustus und Titus, auf denen die
Säule auf ihrer Spitze das Standbild des Kaisers trägt. Dafs derartige
mit Schilfssehnäbeln gezierte Denksäillen aber zur Kaiserzeit wirklich auf-
gestellt gewesen waren, darüber fehlen uns die Nachrichten. Sodann ge-
hören hierher diejenigen Säulen, welche man zur näheren Bezeichnung der
Thaten des Gepriesenen mit Reliefdarstellungen geziert hat. Gewöhnlich
wanden sich diese Darstellungen in einem spiralförmig um den Schaft der
Säule gewundenen Streifen von der Basis bis zum Capitell hinauf. Eine
solche Säule bildete die Zierde des prachtvollen, vom Kaiser Trajan er-
richteten Forum, von dem wir weitere unten zu handeln haben (vgl. 82).
Sie erhebt sich auf einem viereckigen, mit der Inschrift und mit kriege-
rischen 'I'rophäen der mannigfachsten Art bedeckten Sockel bis zu einer
l Auf der Südseite der Akropolis zu Athen, hart an der Burgmauer und auf dem
steil abschüssigen Felsboden, über dem einstigen Theater des Dionysos, stehen noch heut
mehrere derartige Säulen, deren korinthiscilen Capitellen man behufs der Aufnahme der
Dreifüfse sogar eine dreieckige Form gegeben hat.