1km?
xsäulex
455
Mitglieder dieser Familie als mit verschiedenen Aemtern bekleidet erwähnt
werden. Ganz ähnlich gestaltete römische Grabdenkmiiler fand Heinrich
Barth auf seiner Reise im Süden des tripolitanischen Gebietes, der Syr-
tica Tripolitana der Römer, im Wadi Tagidje und in der Nähe des Brun-
nens von Taboriehl.
Wenden wir uns zu den Ehrendenkmälern im eigentlichen Sinne des
Wortes, das heifst zu solchen Monumenten, die, ohne mit dem Grabe in
irgend einer Beziehung zu stehen, zu Ehren einer bestimmten Person oder
zur Feier irgend eines bestimmten Ereignisses errichtet sind, so ist zunächst
zu bemerken, dal's in diesem Sinne jedes Gebäude, sei es Tempel, Halle
oder Theater, jede bauliche Anlage, wie Säule, Pfeiler, Pforte, wenn sie
zum Andenken an Personen oder zur Feier ihrer Thaten errichtet werden,
auch zu den Ehrendenkmiilern gerechnet werden mufs. Dem Cäsar und
mehreren Kaisern sind Tempel errichtet worden; kleine capellenartige
Bauten zu Ehren einzelner Personen kommen unter anderen in" Pal-
myra vor; Hallen und Säulengänge sind in Rom, wie schon bei den
Griechen, dazu bestimmt gewesen, das Gediichtnifs verdienter Männer oder
grofser Thaten auf die Nachwelt zu bringen; und in Rom mufste selbst
ein Theater dazu dienen, die Ehre eines Lieblings des Kaisers Augustus
zu verkünden. Diese und ähnliche Anlagen ausführlicher zu schildern,
kann an diesem Orte nicht die Absicht sein. Sie haben unter den be-
stimmten Kategorien, dcnen sie ihrer baulichen Natur nach angehören,
entweder schon ihre Erwähnung gefunden, oder es wird ihrer später an
verschiedenen Orten noch gedacht werden. Hier mögen nur zwei Formen
des Ehrendenkmals im engeren Sinne hervorgehoben werden, die von den
Römern entweder erfunden oder doch mit besonderer Vorliebe zur Anwen-
dung gebracht worden sind. Der letzteren Classe gehören die Ehrensiiulen,
der ersteren die sogenannten Triumphbögen an. Die Säulen gehörten schon
bei den Griechen zu den beliebteren und mehrfach angewendeten Formen
des Denkmals, sei es, dal's sie die Statue der zu ehrenden Person (wie
wir dies z. B. von dem Redner lsokrates wissen), sei es, dafs sie irgend
einen anderen, auf diese Person oder ihre Leistung bezüglichen Gegenstand
zu tragen hatten, wie eine demselben Isokrates zu Ehren errichtete Säule
das Bild einer Sirene, als Symbol der Redekunst, trug, oder wie andere,
zum Theil noch erhaltene Säulen als Träger von Dreifülsen dienten, welche
den Siegern in musischen oder anderen Agonen als Zeichen ihres Sieges
1 H. Barth, Reisen und Entdeckungen in Nord- und Cenlrall
132, und dieselbe Reise im Auszuge bearbeitet, S. 53 und 56.
Afrika,
S. 125 und