Der
Gräberbau.
Verbrz
xgsplätze.
Gri
mrstrafse
inP
Jmfßeji-
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bezeichnet und in diesem Falle nur zur Verbrennung derjenigen Personen
benutzt, für welche das Denkmal bestimmt war. Da aber die Anlage eines
privaten ustrinuwa besondere Mittel erforderte, in der Nähe mancher Gräber
auch mitunter geradezu untersagt war, so mufste für das Bediirfnifs der we-
niger Bemittelten durch die Anlage allgemeiner Verbrennungsstätten gesorgt
werden. Eine solche hat sich denn auch in Form eines ummauerten Vierecke
bei Pompeji vorgefunden; und dafs eine ähnliche Einrichtung auch zu Rom
stattfand, ergiebt sich aus jenem grofsen gemeinsamenVerbrennungsplatz, den
Piranesi an der Via Appia, etwa fünf Miglicn vor der Porta S. Sebastiano,
aufgefunden und in seinem Werke vAntichita di Roma III, 4c bekannt ge-
macht hat. Derselbe besteht aus einem weiten Viereck, welches rings mit
Mauern aus grofsen Pepcrinblöcken eingefafst war und längs derselben einen
erhöhten und mit einer niedrigen Brüstung umgebenen Umgang zeigt; eine
Anordnung, die offenbar dazu dienen sollte, den Angehörigen eines zur Ver-
brennung hierhergebraehten Verstorbenen die T heilnahme an dem, in dem
vertieften mittleren Theile des Raumes stattfindenden Vorgange zu erleich-
tern, dem dann das Aufsammeln der Gebeine folgte. Kehren wir jedoch
zu unserer Ansicht der pompejanischen Gräberstrafse zurück, so bemerken
wir auf der linken Seite zunächst ein gröfseres tempelartiges Grabmonu-
ment, das der oben erwähnten Villa gerade gegenüber liegt und welches
durch die erhaltene Inschrift als gemeinsames Grab der Familie des M. Arritis
Diomedes bezeichnet ist. Dazu gehören auch die beiden Hennen, deren
Form wir schon oben besprochen haben, indem sich dieselben auf einem
gemeinsamen Unterbau mit dem gröfseren Grabmal befinden und auch
durch Inschriften als Erinnerungsmale zweier Mitglieder derselben Familie
bezeichnet sind. Der zweite gröfsere Bau auf dieser Seite erweist sich
ebenfalls nach der Inschrift als das Grab eines L. Cajus Labeo und war
dazu bestimmt, die Statue dieses weiland wrichterlichen Zweimannesß von
Pompeji nebst der seiner Gemahlin zu tragen; beide befinden sich gegen-
wärtig im Museo Borbonico. Auf der rechten Seite des Bildes erblicken
wir zunächst eine mit einem Giebel gekrönte Wand, in welcher sich eine
niedrige Eingangsthiir befindet. Dieselbe führt in einen an die äufserste
Spitze der Villa des Diomedes anstofsenden viereckigen Hof, in welchem
man vollständig erhalten die Einrichtungen zu den, den Beschlufs der Beer-
digungsfeierlichkeiten bildenden Leichenmahlen aufgefunden hat. Est ist uns
_darin ein tricliniuvn funebre erhalten, welches den in den Privatwohnungen
vorkommenden Speisesälen mit den sanft geneigten Lagerstätten vollkommen
entspricht, und dessen Umfassungsmauern auf der Innenseite ganz in der
Weise der pompejanischen Wohnzimmer mit zierlichen Malereien bedeckt
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