Der
Gräberbau.
Grab des Bibulus.
Grab zu Palmy1
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der aufsen aber durch einen Stein verdeckt war. Säulen und Statuen
dienten ursprünglich zur Verzierung des Aeufseren. Verschiedene, noch
jetzt erhaltene Inschriften geben von dem Verstorbenen Kunde; es war
C. Cestius, unter dessen WVürden die Prätur und das Volkstribunat gngß-
führt werden; ihm ward "das Denkmal von einigen seiner Erben errichtet,
zu denen unter Anderen auch M. Agrippa gehörte, und ist dasselbe, einer
Bestimmung des Testaments zufolge, in 330 Tagen vollendet worden.
Zeigten die bisher betrachteten Gräber Formen, die mehr oder weniger
ausschließlich für diesen einen Zweck ersonnen waren, so giebt es auch
eine nicht geringe Anzahl solcher Denkmäler, deren Anlage sich den Formen
FigAOT des Tempelbaues näherte. Von diesen möge
das unter Fig. 407 im Aufrifs dargestellte
Grab hier angeführt werden, welches an der
T" nördlichen Ecke des Capitols aufgefunden
i 2' worden ist. Dasselbe ist aus Quadersteinen
H ä H i E errichtet; an dem einfachen Unterbau befin-
I l H g det sich die Inschrift, wonach es dem Aedilen
a1. iliii g Cajus Poblicius Bibulus wegen seiner beson-
deren Verdienste vom Senat und Volk ge-
ät. widmet war. Der Oberbau zeigt auf der von
uns dargestellten Seite dorisehe oder t0sca-
nische Pilaster, zwischen denen sich eine Thür befindet, und welche ein
Gebälk mit einer darüber angeordneten Art Balustrade tragen. Der Fries
des Gebälkes ist, ähnlich wie beim Denkmal der Caecilia Metella, mit
Stierschädeln undBlumengehängen geziert. Noch
Fig" 408 deutlicher zeigt die Aehnlichkeit init einem Tem-
pel ein unter den Gebäuden von Palmyra auf-
tl; Egill-Es-rlt gefundenes Grab, welches, wie der Grundrifs
III QII Big. 408 (Mafsstab : 40 Fufs) zeigt, geradezu
:il als ein Prostylos hexastylos bezeichnet werden
konnte. Der Körper desselben ist durch ein
3b E11 fast regelmäfsiges Quadrat gebildet, vor welchem
III II-
-ll 31 sich eine Vorhalle von sechs freistehenden Sau-
J len befindet. Die Einrichtung des Innern deu-
, f, „ r _ H tet darauf hin, dafs das Gebäude zu einem
Familiengrabe bestimmt war, indem sich an
s n z" a" i" drei Wänden desselben eine Reihe schmaler
Cellen oder Grabkammern befindet, während fast in der Mitte des Raumes
ein Bau von vier freistehenden Säulen (Tetrastylos) wahrscheinlich zur