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Der
überbau.
Columbarien.
Grab des Ve
rgili
innere Ansicht dieses Grabes dar, dessen Decke eingestürzt ist und welches
zugleich als Beispiel für eine grofse Anzahl derartiger, unter dem Namen der
columbaria. (Taubenschläge) bekannten Grabdenkmäler betrachtet werden
kann. Eine ähnliche Anordnung zeigen auch die unter der Erde befindlichen
Gemächer solcher Gräber, die als Freibauttn errichtet sind und von denen
wir im folgenden Paragraphen eine Ueber-
Fig' 401' sieht geben werden. Fig.401 stellt die in-
[ß ß" nere Ansicht eines solchen Grabdenkmals
l dar, welches uns weiter unten noch einmal
[lllßß ab in seiner äufseren Gestalt begegnen wird
Ö (vergl. Fig. 411). Der einfache, mit einem
JÄjcLÄli-i Äß Tonnengewölbe überdeckte Raum ist spär-
lieh durch ein kleines, in der Wölbung
i angebrachtes Fenster erhellt. In den Wän-
den rings umher, sowie in den bank-
artigen Vorspriingen derselben sind die Nischen zur Aufnahme der Aschen-
gefäfse angebracht, von denen einige auch frei auf jenen Bänken stehend
vorgefunden wurden.
Indem
wir
VOI]
den
unterirdischen
Gräbern
ZU
den
frei
über
der Erde errichteten übergehen, beginnen wir mit den einfachsten Formen
derselben, die sich ihrem Ursprunge nach an die oben erwähnten Freibauten
der Etrusker anschliefsen lassen. Jedoch wollen wir, mit Uebergehung der
einfachen Erdhiigel (tumuli), nur solcher Gräber Erwähnung thun, denen
man eine bestimmte architektonische Form gegeben hat. Zu diesen scheint
zunächst ein bei Neapel aufgrfundenes, gewöhnlich mit dem Namen des
Fig. 402. Vergilius bezeichnetes Grabmal zu gehören, das trotz
seines zerstörten Zustandes doch die ursprüngliche An-
ordnung erkennen liifst. Fig. 402 stellt dasselbe nach
der Restauration Hirt's dar. Es besteht aus einem qua-
draten Unterbau aus Backsteinen, in dessen Vorderseite
g sich eine einfache, im Rundbogen überwölbte Thür be-
findet, wclche in die Grabkammer führte. Ueber dem
Unterbau aber erhebt sich ein abgestumpfter Kegel, mit
ärgi Ausnahme der unteren Lagen, die aus behauencn Steinen
i "g gearbeitet sind, ebenfalls aus Backstcinen bestehend.
Eine ähnliche Anlage, jedoch reicher und kunstvoller durchgeführt, zeigt
das sogenannte Grab der Horatier und Curiatier, welches sich an dem
Wege von Rom nach Albano, in der Nähe des letztgenannten Ortes be-