Die Villa des Diomedes zu
mPeji.
Ansicht
ner Villa.
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selbst aber öffnet sich in eine Art Quergemach oder Gallerie welche
einerseits mit dem Peristyl durch einen schmalen Gang (fauces) in Ver-
bindung steht, andererseits dagegen sich in einen grofscn Saal (5) öffnet,
der als Praehtsaal des Hauses (oecus) sich vermittelst eines weiten, fast
bis auf den Fufsboden herabgehenden Fensters auf den zweiten grofsen
Säulenhof öffnet. Als Begrenzungsmauern dieses Raumes sind nur die
schwarzen Linien auf unserem Grundrifs zu betrachten, während die da-
zwischen liegenden schraflirten die Mauern kleinerer Gemächer in dem
darunter liegenden Untergeschofs bedeuten. Der oben erwähnte Hof (G)
aber bildet einen fast quadraten Raum von über 100 Fufs Länge und ist
in seiner ganzen Ausdehnung von einem bedeckten, pfeilergctragenen Gange
(cryptoporticus, 7) umgeben gewesen, der auf zwei Seiten noch vollkommen
erhalten ist und der nach einigen Resten ein zweites Stockwerk gehabt
zu haben scheint. In der Mitte des Hofes befindet sich ein ausgemauertes
gröfseres Wasserbassin (piscina), welches einst durch einen Springbrunnen
verziert war und hinter welchem sich ein offener, tempelartiger und wahr-
scheinlich zu einem Sommertriclinium dienender Bau von sechs bis zur Hälfte
erhaltenen Säulen befand. Von den übrigen Theilen des Hauses erwähnen
wir nur noch einen links vom Eingange belegenen dreiseitigen Hof der
wie ein Atrium bedeckt ist und an dessen längerer Seite sich ein Wasser-
Fig_
393.
reservoir für kalte Bäder befindet; die Zimmer für das laue und warme
Bad (9 und 10, vgl. unten ä 80), neben denen sich die Vorrichtungen zur