Der römische Privatbau.
Thür und Fenster.
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liehen Gegenstände ersetzen, durch welche sich, insbesondere soweit dies
Früchte und sonstige efsbare Dinge betrifft, noch heut die Italiener aus-
zeichnen.
Was jene anderen Häuser anbelangt, die sich nur mit ihrer Thür
gegen die Strafse zu öifneten, so hat Mazois nach vorhandenen Resten die
Fig. 387. lliestzgigätiiän einernFacadeDgersuciät, Bläe uriger
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{indliche Thür ist durch zwei Pilaster kOrlntlli-
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scher Ordnung geziert, die Wende rechts und
links sind mit einem den Quaderbau nachalimen-
f den Stuckwerk bekleidet, welches unten gröfsere
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Platten, in dem oberen Theile die regelmafsige
{Jul Ilhliiijii i? Schichtung kleiner Steine darstellt. Ein einfacher
iili. dlilililviidviflliiilii iliiiiilfiiiil li Streifen schliefst diesen Theil ab über welchen
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ein zweites Stockwerk mit drei kleinen Fenstern
angeordnet ist. Ueber den Verschlufs der letzte-
ren ist nicht in allen Fällen Bestimmtes zu ermitteln. Theils mögen sie
mit beweglichen hölzernen Läden geschlossen gewesen sein, wie dies aus
den noch erhaltenen Holzrahmen ersichtlich ist, welche neben den im
Hause des vtragischen Dichters" in Pompeji befindlichen Fenstern ange-
bracht sind; theils mögen durclilöcherte dünne Steinplatten diesen Zweck
erfüllt haben, wie denn auch solcher Verschlufs sich wirklich erhalten
hat; theils endlich kommt die Erwähnung eines Verschlufses durch dünne
Platten eines durchscheinenden Steines (lapis specularis) vor, und mehrere
in POITIPCJI gefundene Scheiben aus künstlichem Glase beweisen, dal's man
sich auch dieses Mittels zugleich zum Schlufs der Fenster und zur Er-
leuchtung der Zimmer bedient habe.
Fig 388. Von der Bildung der Thüren sind wir aufser dem
Fig. 387 angeführten Beispiele durch mehrere andere
Reste unterrichtet, und wird die Construction der Thor-
011a flügel und deren Verschlufs in S93 ausführlicher be-
handelt werden. Wir führen hier unter Fig. 388 nur
ä _ die Thiir eines Hauses in Pompeji an, die in einfachster
Weise architektonisch gegliedert ist. Zu bemerken ist
l u die Unterbrechung der Pilaster durch fensterartige Oeif-
XäiixXKX nungen, durch welche der Thürhüter (ostiarius) einen
" Blick auf die Einlafsbcgehrenden werfen konnte, wenn
diese vermittelst des hier auch angedeuteten Klopfers ihr Begehr des Ein-
tritts kundgegeben hatten. Von den Thürfliigeln und ihrer Verzierung