Der römische Privatbau.
Häuser zu Pompeji.
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jener frühsten und einfachsten Hauseinrichtung zu betrachten sind. Eines
derselben ist unter Fig. 382 im Grundrifs, unter Fig. 383 im Durchschnitt
Fig. 382. Fig. 383.
5'
C i,
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dargestellt (Mafsstab : 18 Fufs); dasselbe besteht,
vßxl]. aufser einem nach der Strafse gekehrten Laden (b)
T und schmalen Eingangsilur lediglich aus einem
Atrium. Das auf drei Seiten vorspringende Dach
desselben (auf der vierten ist es durch eine einfache Mauer begrenzt) wird
von zwei Säulen (c) getragen, denen in der erwähnten Mauer zwei Halb-
säulen entsprechen. Der schraflirte Theil (d) bedeutet das offene Implu-
vium. iWährend man nun innerhalb dieses Atrium und offenbar unter
dessen gemeinsamem Dache belegen, noch einen kleineren Ausbau (g) be-
merkt, zu dessen oberem Stockwerk, wahrscheinlich dem Schlafzimmer
der Sclaven, eine Treppe ( emporführt, mündet in das Atrium ein
gröfseresGemach in welchem mit Leichtigkeit das Wohn- und Schlaf-
zimmer (cubiculum) des Besitzers erkannt wird, wie man denn auch ge-
neigt ist, den darin bemerkbaren Ausbau als eine Art Nische zur Auf-
stellung des Lagers zu betrachten.
Fig_ 384_ Nicht minder wichtig ist das Haus, dessen Grund-
y, rifs unter Fig. 384 (Mafsstab I 18 Fufs) dargestellt
7' 7 ist. Wir haben es hier lediglich mit einem Atrium (o)
zu thun, welches auf zwei Seiten durch die Begren-
zungsmauern des Hauses abgeschlossen ist, während
e"; ä in die beiden anderen Seiten mehrere Räume sich
f an 4' öiTnen, die zu verschiedenen Zwecken gedient haben.
' Zunächst der Eingangsllur (a) und ein kleines Ge-
9 mach zu dessen Obergeschofs eine Treppe (b)
aäwwßeßaßrßzä w hinaufführt; sodann die Zimmer f f und g, welche
HAZHr-tg-l" durch schmale Thüren mit dem Atrium zusammen-
hängen. Das Atrium selbst ist in der Weise des oben erwähnten tuscanischen
ganz ohne Säulen gelassen; das Dach tritt ohne alle Stützen aus den vier
Wänden gleichmäfsig hervor und läfst in der Mitte das verhältnifsmäfsig