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Römische Aquaeducte.
Aquaeduct über die Fiora.
dieselben von Mauern tragen zu lassen, wie dies unter Fig. 376 dar-
gestellt ist. Solche Canäle pflegten übrigens aus Hausteinen oder aus
Ziegeln gebaut zu sein und waren im ersten Falle, wie unsere Darstellung
Fig._376_ zeigt, mit horizontalen Platten überdeckt, im andern
überwölbt; in beiden Fällen aber waren ihre inneren
Wände mit einem wasserdichten Bewurf bekleidet, der
ilyh aus Kalk und kleingeschlagenen Ziegelfragmenten statt
des sonst gewöhnlichen Sandes bestand, und der selbst
i Älfllli Eei solchen Canälen angewendet wurde, die durch Fels-
" mllmxmm oden getrieben waren.
Da indefs eine ununterbrochen das Land durchschneidende Mauer
den Verkehr auf empfindliche Weise gehemmt haben würde, so wurde
man auch hier wieder durch das Bedürfnifs selbst auf die Anwendung des
Bogens geführt, auf welcher fast alle wesentlichen Fortschritte der römi-
schen Baukunst beruhten. Mit Hülfe des Bogens und der Wölbung konnte
die Mauer in eine Reihe von Pfeilern aufgelöst werden, deren Abstände
grofs genug waren, um, ohne der Festigkeit Eintrag zu thun, dem Ver-
kehr freien Spielraum zu lassen, oder wo es nöthig war, selbst breiteren
Fig. 377. Strömen den Durchflufs zu ge-
dmiiiämrft:f;_--" statten. Als Beleg dafür führen
H: wir hier noch einmal die Ueber-
d: i) wölbung des Fiorathales beiVolci
Ei; " i. saß, w" -
3x gi- 1 an'(Fig. 377), die auf ihren
f i theils schmaleren, theils breite-
ist "ipaxxge- "Airxääg. -k
ren Bogenolfnungen aufser einer
Strafse zugleich auch eine Was-
serleitung über den Flufs führt.
Nicht minder verdient auch das schon oben (Fig. 355) dargestellte
Denkmal der porta maggiore zu Rom hier wieder der Erwähnung, indem
dasselbe zugleich einen Theil zweier der berühmtesten Wasserleitungen
Roms ausmachte. Wir haben bereits oben S. 403 erwähnt, in welcher
Weise über den Bögen des Thores das Wasser der agua Claudia und
der Amlo nova in zwei gesonderten Canälen zur Stadt geleitet wurde.
Beide Leitungen waren im Jahre 38 n. Chr. von Caligula begonnen und
14 Jahre später durch Claudius zur Vollendung gebracht. Die erste der-
selben, an Güte der durch ihr Wasser berühmten aqua Jllarcia ver-
gleichbar, begann in der Nähe des 35. Meilensteines der Via Sublacenszs
im Sabiner Gebirge und war aus zwei sehr reichhaltigen Quellen geschöpft,
aufser denen sie noch einen Theil der aqua Marcia aufnahm. Durch die