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Römischer Hafenb au.
Hafen von Ostia.
Aufsenhafen des Kaisers Claudius aus einem grofsartigen Bassin, welches
später auf Geheifs Trajans auf dem festen Lande ausgegraben ward und
in welches dann die Fluthen des Meeres einströmcn konnten. S0 wurde
auf dem Meere ein festes Land, auf dem Lande ein See geschaffen, welcher
letztere durch starke Quadermauern eingefafst war und sowohl mit dem
Aufsenhafen durch künstliche Caniile, als auch mit dem. offenen Meere durch
den wohlregulirten und fest eingedämmten Tiherstrom in Verbindung stand.
Eine Restauration, welche Canina nach den an Ort und Stelle erhaltenen
Ueberresten entworfen hat, ist unter Fig. 370 (Maßstab I lOOO Metres)
dargestellt. Wir bemerken hierbei, dal's die Ruinen des Claudischen
Hafens durch die Ansehwemmungen des Meeres gegenwärtig über eine
Miglie vom Meere landeinwärts gerückt sind. Aufser den oben beschrie-
benen Anlagen ersieht man zugleich daraus, in welcher Weise das innere,
sechseckige Hafenbecken mit den zur Aufbewahrung des Getreides und
anderer Handelsartikel erforderlichen Gebäuden umgeben war. Diese An-
ordnung ergiebt sich auch aus der unter Fig. 371 dargestellten Münze,