400
Römischer Wegebau.
Die Grotte des Posilippo zu Neapel.
Die
Via Appia.
wird und von der Fig. 359 eine Ansieht giebt. Dieselbe durchschneidet
ein Vorgebirge zwischen Neapel und Bajae und ist in einer Länge von
Fit; 35a 2654 neap. Palmen, 24 Palmen Breite, bei einer
jgzrgßgäägg _ I zwischen 26 bis 74 Palmen im Innern variiren-
l den Höhe durch das harte Gestein des Felsens
getrieben, während an den Ausgängen, welche
eine Höhe von 94 resp. 98 Palmen haben, künst-
_ lich gewölbte Bögen dem Bau eine gröfsere
l '11 Festigkeit zu geben bestimmt sind.
1' Andere Schwierigkeiten bot ein sumpfiges
"g Q Terrain dar, in dem mit rofsem Aufwande zu-
155; fl I, nächst ein fester Grund zä sehalfen und sodann
im u i? der Weg dammartig zu erhöhen war. Der-
gleichen Schwierigkeiten waren es namentlich,
l-f V welche bei der Führung der via Appia durch
die pontinischen Sümpfe zu überwinden waren. An anderen Orten dagegen
konnte ein besonders abschüssiges Terrain ähnliche Aufmauerungen oder
Viaducte erfordern, auf welchen die Strafse Höhen und Abhänge entlang
geführt wurde. Dies findet bei demjenigen Theil der appischen Heerstrafse
statt, welcher von Albano in das Thal von Ariceia herniedersteigt und
Fig. 360. der auf einer nicht unbeträcht-
k wgsxf-giggx 33x) x liehen Strecke, unterhalb des Or-
tes Ariccia selbst, von einer mit
regelmäßiger Quadermauer be-
h ßäiaä kleidetenAufsehuttung getragen
jßiixk,Tlllilggiilixiiiilxi, "T wird. 'Fig. 36-0 zeigt denselben
alustraden und Vorrichtungen
zum Sitzen versehen, während einige Bogenölfnungen in dem Unterbau
zur Abführung der Gebirgswässer bestimmt erscheinen.
Was nun die technische Ausführung dieser Anlagen, wie Pflasterung,
Sorge für den Abflufs des Wassers u. s. f., betrifft, so giebt darüber, wie
über die Profanbauten der Alten überhaupt, das Werk von Hirt: v die Lehre
von den Gebäuden bei den Griechen und Römern ß, welches uns für diese
Theile unserer Untersuchungen oft zum Anhalt gedient hat, ausführlichen
Aufschlufs. Wir begnügen uns mit der Bemerkung, dafs die Wege ent-
weder mit Sand und Kies bestreut (glarea viam sternere) oder mit festem
Stein gepflastert zu werden pflegten. Bei letzterem Verfahren wurden
für den mittleren Theil der Strafse, den Fahrdamm, gewöhnlich polygone