Volltext: Das Leben der Griechen und Römer

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Schutzbauten. 
Römische 
Das Castell zu Homburg. 
Römische Thorbauten. 
haben mögen. Nach der porta praetoria zu hat das Gebäude kein Thor, 
ein quadrater Thurm (g) nimmt dessen Stelle ein; dagegen endet das- 
selbe auf der entgegengesetzten Seite in einen oblongen Raum  auf 
dessen drei nach aufsen gekehrten Seiten drei Thüren angebracht sind, die 
ihrerseits vollkommen den gegenüberliegenden Thoren der Umfassungs- 
mauer entsprechen. Krieg v. l-Iochfelden in seiner Geschichte der Militair- 
Architektur in Deutschland, S. 63, ist der Ansicht, dafs das Prätorium 
aus der Zeit einer späteren Erweiterung des Castells herrühre, die durch 
Hinausriicken der Frontseite bewerkstelligt wurde, und erklärt daraus die 
Anlage desselben, die schon eine besondere Rücksicht auf Defensivzwecke 
bekunde. Bei G und II sind Ueberreste von Baulichkeiten aufgefunden, 
die wahrscheinlich zu Wohnungen gedient haben, namentlich scheinen 
die in geringer Distanz angeordneten Quermauern in dem mit H bezeich- 
neten Gebäude auf Vorrichtungen zum Heizen hinzudeuten. Bei I be- 
findet sich ein kleines I-Ieiligthum, bei K ein Brunnen. Die Wohnungen 
der Soldaten, die nicht alle im Prätorium Platz fanden, sind auf die 
offenen Felder zwischen dem Prätorium und der Umfassungsmauer ver- 
theilt zu denken, und haben dieselben wahrscheinlich aus festen, wenn 
auch leicht gearbeiteten Lehmhütten bestanden, da die sonst im Lager 
gebräuchlichen Zelte für den dauernden Aufenthalt unter dem unfreund- 
lieheren germanischen Himmel nicht hingereicht hätten; jedoch sind von 
Grundmauern dieser Soldatenwohnilngen bis jetzt noch keine Spuren auf- 
gefunden worden.  
70. Ueber die Bedeutung der Thore für den öffentlichen Verkehr 
haben wir schon oben bei Gelegenheit der griechischen Thorbauten ge- 
sprochen (vergl. Q 18). Sie war eine nicht geringere bei den Römern, "ja 
mit der Steigerung und absichtlichen Förderung des Verkehrs selbst, wie 
diese bei den Römern stattfanden, mufste auch die Herstellung der Thore 
mit gröfserem Aufwande unternommen werden. Und in der That zeigen 
die römischen Thore durchschnittlich eine gröfsere Abweichung von den 
griechischen Anlagen der Art, als dies etwa bei Mauern und Thiirmen 
der Fall war. Die Stellung der Thore in der Mauer und die Vorkehrungen 
zu ihrem Schutze sind allerdings dieselben geblieben; sie wurden an den 
von der Natur am meisten geschützten Stellen angelegt, von Vorsprüngen 
gedeckt, von denen aus man die unbewehrte linke Seite der andringenden 
Feinde am leichtesten gefährden konnte, nicht selten auch von Thürmen 
ilankirt, in welcher letzteren Beziehung wir, abgesehen von den oben be- 
trachteten Beispielen, namentlich auf die weiter unten folgende Beschreibung
	        
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