Volltext: Das Leben der Griechen und Römer

Dar römische Rundtempel. 
Das Pantheon zu Rom. 
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zu einer Zierde der Peterskircheivon überdies sehr zweifelhaftem Geschmack 
zu verwenden. Die kolossalen Säulen, Welche den gesehmacklosen Taber- 
nakel über dem Grabe des heiligen Petrus tragen, sind aus der Beute 
dieses barbarischen Raubes gegossen. Dagegen ist die ebenfalls aus Bronze 
bestehende Thür, welche von der Vorhalle in das Innere führt, aus alter 
Zeit erhalten. Die äufsere Gestaltung des Rundbaues ist eine sehr einfache 
und würdige. Ursprünglich wohl mit Stuck überzogen und mit Terracotta- 
Verzierungen versehen, von denen sich noch geringe Reste erhalten haben, 
zeigt der gewaltige Mauercylinder gegenwärtig die schlichte Fügung der 
Backsteine, die, wenigstens in den oberen Streifen, durch die eingefügten 
Bogenwölbungen einen vielleicht kaum geringeren Schmuck des Ganzen 
bildet, als die frühere Bekleidung gewährt haben mag. Denn der ganze 
Cylinder ist durch einfache, zum Theil auf Kragsteinen ruhende Gesimse 
in drei Streifen oder Gürtungen getheilt, die, wie ein Vergleich des Auf- 
risses Fig. 341 mit dem Durchschnitt Fig. 342 ergiebt, der Gliederung des 
inneren Raumes in höchst zweckmäßiger Weise entsprechen und zugleich 
die sonst todte und schwerfüllige Masse auf eine wohlthuende Art beleben. 
Der erste Mauerring ist etwa 40 Fufs'hoch und ruht auf einer Basis von 
Travertinquadern. Derselbe ist aus einfachen horizontalen Steinschichten 
gebildet und durch nichts anderes belebt, als durch schlichte Thüren, die 
zu kleinen, im Innern der Mauerdicke zwischen den Nischen belegenen 
Räumen führen (vgl. den Grundrifs F ig. 340), und entspricht der das erste 
Stock des Innern bildenden Säulenstellung, mit deren Hauptgesims seine 
eigene Krönung in gleicher Höhe liegt. Der zweite etwa 30 Fufs hohe Ring 
entspricht dem zweiten Stockwerk des Innern, in welchem sich die halb- 
kreisförmigen BogenöHnungen der Nischen befinden. Im Einklang damit sind 
denn auch die horizontalen Steinschichten durch mächtige Doppelbögen 
unterbrochen, die den WViderhalt jener Gewölbe im Innern zu bilden be- 
stimmt sind und, mit kleineren Bögen abwechselnd, dem Aeufsern eine 
dem Gedanken des ganzen Bauwerkes analoge ernste und würdige Deco- 
ration verleihen. Das krönende Gesims dieses Stockwerkes entspricht dem 
Hauptgesims des Innern. Aehnlich gebildet ist der dritte Mauerring, welcher 
das Widerlager der Kuppel bildet, bis zu deren erstem Drittel er etwa 
emporragt, während sich darüber zuerst in sieben mächtigen Stufen an- 
steigend die Kuppel selbst, als dominirender Abschlufs des Ganzen erhebt. 
Die Höhe dieser Kuppel ist dem Durchmesser des ganzen Mauer- 
cylinders gleich, was zu dem ernsten und harmonischen Totaleindruck des 
Gebäudes nicht wenig beiträgt. Im lnnern zerfällt dasselbe, nach den 
obigen Erwähnungen, in zwei Haupttheile, deren erster, der Mauer-
	        
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