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Die theatralischen Darstelhmgen.
Oostüme.
welches eine Scene
Schauspieler einher.
Fig. 311.
aus einer Tragödie darstellt (Fig. 311), die beiden
Was nun die übrige Garderobe der Schauspieler be-
trifft, so wurden die hei den dionysischen Fest-
feicrn üblichen Gewänder in Zuschnitt und Farbe
auch auf die Bühne übertragen und streng bei-
7, . behalten. Reichgestickte Chitonen und Himatien,
ß: l f) ("WM l. mit goldenen und glänzenden Zierathen besetzt
W117 (llN und von hellen Farben, schmückten die tragischen
I h. Schauspieler. In der Komödie hingegen wurde im
4x Allgemeinen die Tracht des gewöhnlichen Lebens
Ä- i, nachgeahmt, mit dem Unterschiede jedoch, dal's die
ältere Komödie dieselbe ins Lächerliche zog, sogar
meistens bis zum Uebermafs carikirte und durch lascive, dem dionysischen
Cult eigenthümliche Anhängsel die Lachlust des Publicums herausforderte,
während die neuere Komödie nur die carikirte Maske, nicht aber das gro-
teske Costüm der älteren Zeit adoptirt hat. Von Monumenten nun mit
Scenen aus der Tragödie sind uns nur wenige, desto mehr aber mit solchen
aus dem Satyrspiel und der älteren Komödie erhalten; in den allerwenig-
sten Fällen jedoch kann man die Darstellungen den auf uns gekommenen
Erzeugnissen des antiken Drama's anpassen. So z. B. läfst uns das unter
Fig. 312 dargestellte Bild einen Blick in das xogqysfov oder daöadxalstov
Fig. 312.
W _ IM A;
eines Dichters oder Chorführers vor der Aufführung eines Satyrdramzfs
thun. Der bejahrte Dichter scheint zwei mit zottigem Schurze bekleidete
Choreuten über die im Stücke ihnen zuertheilten Rollen zu instruiren und
sie auf den verschiedenen Charakter der vor ihnen liegenden Masken auf'-
merksam zu machen, während ein Flötenbläser die Musik einübt. Rechts