Mehreren in kriegerischer Rüstung mimisch ausgeführten Waffenspiel, bei
welchem die Bewegungen des Angriffs und der Vertheidigung nachge-
ahmt Wurden. Diese nach gewissen Regeln ausgeführten Feehterstellungen,
bei welchen die Arme wohl vorzugsweise das Geberdenspiel ausliihrten,
wurden aus diesem Grunde auch mit dem Namen xsagovoyia bezeichnet.
Dieser kriegerische Tanz bildete bei den dorisehen Gymnopiidien, sowie
an den grofsen und kleinen Panathenäen zu Athen den Hauptact, und
der Werth, welcher an letzterem Orte der künstlerischen Ausführung des-
selben beigemessen wurdc, geht unter anderem daraus hervor, dafs die
Athener dem Phrynichos wegen seiner Geschicklichkeit in der Ausführung
der Pyrrhichc das Obercommando der Armee übergaben. In späterer Zeit
wurde ein bacchisches Element diesem WValfentanze beigesellt, indem man
die Darstellung der Thaten des Dionysos damit verflocht. Vielleicht ist
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(ist? zwischen zwei in tanzender Bewegung
x fyß i y einhcrschreitenden Kriegern ein Satyr
g r-I mit Thyrsusstab und Epheukranz in
d, f wilden Sprüngen einen bacchischen
Ä g ß X Tanz ausführt, eine Abbildung der
Pyrrhiche der späteren Zeit. Von
den anderen orchestischen WVaffenspielen führen wir noch die den Ainianen
und Magneten eigenthümliche xagrrsia an, in welcher unter Flötenbegleitung
der Ueberfall eines den Acker pflügendcn Kriegers durch einen bewaffneten
Räuber und der Kampf beider mimisch dargestellt wurde.
Bei weitem gröfser, wenn auch vielleicht nicht immer so complicirt,
war aber die Zahl der walfenlosen Reigen, welche an den Festen der
Götter aufgeführt wurden, und die je nach der Individualität der Gottheit,
welche durch dieselben geehrt werden sollte, einen verschiedenen Charakter
trugen. Meistentheils, mit Ausnahme jedoch der mit dem dionysischen
Cult zusammenhängenden, bestanden dieselben aus Chortänzen, welche sich
gemessenen Schrittes um den Altar bewegten. Einen schon lehhafteren
Charakter trugen die an den Gymnopädien von Männern und Knaben aus-
geführten Chortiinze, welche sich, wie überhaupt die spartanischen Chöre,
durch die Eurythmie ihrer Bewegungen auszeiehneten. Dieselben he-
standen in einer Nachahmung einzelner gymnastischer Uebungen, besonders
des Ringkampfes und Pankration, und diesem friedlichen Tanze pflegte in
späterer Zeit die kriegerische Pyrrhiche zu folgen. Ferner verdient hier
der von den reichsten und vornehmsten spartanischen Jungfrauen zu Ehren