völlig unbewalfnet. Wie aus diesem Monumente, sowie aus den Dar-
stellungen von WVettreitenden (Fig. 262) hervorgeht, war der Sattel im
gewöhnlichen Leben nicht gebräuchlich. Die zum Kampf gerüstete Kelterei
hingegen bediente sich der Satteldecke (äzpirmzov), welche mittelst des
Sattelgurtes (ähoxov) auf dem Rücken des Pferdes befestigt wurde. Solche
Reitdeeke trägt z. B. das Pferd Alexander's des Grofsen im Museo Bor-
bonieo (lilüllefs Denkmäler der alten Kunst. Thl. I. No. 170). Hier sind
die Enden der Decke durch eine zierliche Agraffe auf der Brust des Pferdes
vereinigt, und Rosetten schmücken das Zaumzeug. Steigbügel waren aber
bei den Griechen ebensowenig bekannt, wie der Hufbesehlag, und nur
durch Abhärtung der Hufen ersetzte man damals das Hufeisen. Gewöhn-
lich schwang sich der Reiter, wenn nicht anders die an den Strafsen lie-
genden Feldsteine das Aufsitzen erleichterten, vom Boden aus auf das Rofs,
indem er Mähne und Zügel erfafste, oder sich dazu der Lanze bediente.
Zum Schutz des Pferdes legte man demselben eine Kopfpanzerung (7790-
uszwnidaov), ein Bruststück (rrgoorsgridiov) und Seitenpanzer (HOKQOI-
rrlevglöaa) an. Eine solche Kopfpanzerung, bestehend aus einem tellerartig
gestalteten Schilddache, welches mittelst Schienen auf dem Kopfe des
Pferdes befestigt ist, zeigt uns das Fragment eines Vasenbildes bei Micali,
Monumenti inediti. 1844. Atlas. pl. 45.
Fast siimmtliche auf griechischen Monumenten dargestellte Kampf-
seenen gehören dem Kreise der Götter- und Heroänsagen an. Von Bildern
jedoch, welchen Scenen der historischen Zeit als Vorwurf gedient haben,
wie solche von den Römern für ihre Münztypen und Siegesdenkmäler
benutzt wurden, sind nur sehr wenige uns erhalten. Zu diesen rechnen
wir die auf dem Fries des Tempels der Nike Apteros auf der Akropolis
von Athen abgebildete Schlacht zwischen Griechen und Persern, ferner
das unter dem Namen der sogenannten Alexanderschlacht bekannte Mosaik,
endlich die auf einer Vase im Museo Borbonico dargestellte Rathsversamm-
lung der Grofsen am Hofe des Darius Hystaspis (Gerhard, Denkmäler und
Forschungen. 1857. Taf. CIII).
Wir schliefsen den Abschnitt über die kriegerische Tracht mit einer
kurzen Bemerkung über das Tropaion (zgonaiov), das Siegeszeißllßn,
welches nach völkerreehtliehem Brauch von dem Sieger an der Stelle, an
welcher der Feind unterlegen und sich zur Flucht gewendet hatte (rgämn,
1961m), aus Beutestücken aufgerichtet zu werden pflegte (Wofwmw ÜTÜGW,
omjomröai). Nur in seltenen Fällen, wie z. B. das von den Eleern nach
dem Siege über die Lakedämonier im Tempelhain Altis errichtete, aus
Stein oder Erz aufgeführt, um den Besiegten die dauernde Erinnerung an