eines Schleuderers (Fig. 285), während auf römischen Denkmälern diese
Walfe mehrfach vorkommt (vergl. ä 107). Schleuderkugeln von der Gröfse
eines Hühnereies, mit griechischen Inschriftstempeln versehen, hat man in
der marathonischen Ebene und in Sicilien gefunden.
Charakteristisch für die Kämpfe in der heroischen Zeit war der Streit-
Wagen, auf welchem der Führer und Vorkämpfer (nagaßdrqg), neben dem
Rosselenker (fyvioxog) stehend, den Schlachtlinien voraneilte und ebenbürtige
und gleichgerüstete Gegner zum Zweikampf herausforderte. Mit der Ein-
liihrung einer neueren Kriegsführung aber, in der weniger die persönliche
Tapferkeit der Feldherrn, als ihre Geschicklichkeit in der Anführung der
Truppen zur Geltung kam, verschwand der Streitwagen von dem Schlacht-
felde und. erhielt sich in seiner altherkömmlichen Form nur noch auf der
Rennbahn. Die Schilderung deslhomerischen Kriegswagens wird mithin
im Allgemeinen auch auf den bei den öffentlichen Spielen gebrauchten
Wagen der historischen Zeit passen. Leider begegnen wir aber auch
hier wieder dem Uebelstande, dafs, trotz der zahllosen Monumente mit
Darstellungen von Streitwagen, so manche Hauptfragen, wie z. B. über
die Anschirrung der Rosse, nicht völlig gelöst werden können. Der
Streitwagen hiefs, insofern darunter sämmtliche zu einem Ganzen verbun-
dene Whgentheile verstanden wurden, ägya, während durch die Bezeich-
nung Öirpgog ein Theil desselben, nämlich der Wagcnkasten, für das Ganze
gesetzt wurde. Der VViIgCIIlKIISlLCII ruhte auf zwei durch die Achse ver-
bundenen Rädern (rgöxoz, xüxla), welche den geringen Durchmesser
von etwa 30 Zoll wohl aus dem Grunde hatten, um das Umfallen des
Wagens auf unebnem Terrain, namentlich auf dem Schlachtfeldc, wo der
Weg über Walfentrümmer und Leichen führte, zu verhüten. Die Achse
(ofäwv) mafs etwa 7 Fufs; rechnet man nun auf die Länge jeder Radnabe
einen Fufs, so bleibt für den Wagcnkasten eine Breite von etwa 5 Fufs,
hinreichend grofs also, um dem Kämpfer freien Spielraum für seine Be-
wegungen zu geben, welche er behufs des Angreifens oder zu seiner und
des Rosselcnkers Vertheidigung auszuführen hatte. Den Mittelpunkt des
Rades bildete die Nahe (nlojyvq, ggonuxig), welche in ihrer inneren OciI-
nung (669475) durch einen sogenannten Schmierring (äzaQvW, 7059""),
dädrgov) ausgefüttert war, während dieselbe von aufsen durch zwei Metall-
ringe, einen vor den Speichen (nlqyvdösrog, 3619er?) und einen alldem]
hinter denselben, umgeben war. Von der Nabe liefen beim homerischen
iVagen acht, bei den auf den Vasenbildern erscheinendenYVagen jedoch fast
durchgängig vier Speichen (xväyoet, daher äxreixvqyia) aus, welche in die
vier zum Radkranz (Zwg) zusammengefügten Felgen (dzzpiöeg) eingelassen
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