Volltext: Das Leben der Griechen und Römer

Kriegerische Tracht. 
Panzer. 
Der 
Die Beinschienen. 
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Rändern bald kürzere, bald längere, und nicht selten in zwei Lagen über- 
einander liegende Streifen von Leder oder Filz, welche mit Metallplatten 
(nzägvysg) belegt waren, angeheftet. Dieselben dienten zum Schutz des 
Ünterleibes, und waren, ähnlich den Schulterstücken, mit kunstreiehen Ver- 
zierungen in Metall besetzt (Fig. 270; vergl. als Beispiel für die ältere 
Bewallnung den auf der Stele des Aristion dargestellten Krieger, in Over- 
beclös Gcseh. der griechischen Plastik. Thl. I. S. 98). Mit solchen, freilich 
kürzeren nrägvysg waren auch die Armlöcher am Panzer zum Schutz 
der Oberarme besetzt.  Linnene oder lederne, mit einer ehernen 
Scbuppenbekleidung versehene Panzerhemden kommen bereits in älterer Zeit 
vor. Je nachdem dieselbe den grofsen Schuppen des Fisches oder den 
kleineren der Schlange nachgebildet waren, bezeichnete man den Panzer 
als 369a; Äeandwzdg oder (polidwzögl. Solche Schuppen-Chitonen tragen 
z. B. Achilleus und Patroklos auf dem unter dem Namen der Kylix des 
Sosias bekannten Thongefäfs des königl. Antiquarium zu Berlin. Aehnlich 
erscheint auch in einem vollständigen, tricotartig den Körper bedeckenden 
Schuppenkleide der persische Bogenschütz, der in der Gruppe der ägine- 
tischen Bildwerke als Paris bezeichnet wird. Das Kettenhemd (äaiga; 
älvozdwräg) scheint erst in spätrömischer Zeit, wahrscheinlich aus dem 
Orient, eingeführt werden zu sein. 
Die Unterschenkel wurden schon in der homerisehen Zeit durch 
eherne Beinschienen (xmynidsg) geschützt, welche das Bein von den Knö- 
eheln bis über die Kniee hinauf, nicht unähnlich-unseren Reiterstiefeln, 
bedeckten. Von biegsamem Metall verfertigt und im Innern wahrscheinlich 
Fig 271 mit Leder gefüttert, wurden dieselben durch Aufbiegeu 
  (Fig. 271) und dann durch Zusammenbiegen der olfenen 
Seiten um das Bein gelegt. Zu ihrer Befestigung an den 
t Knöcheln dienten kunstreich gearbeitete Bänder (ämdrpügta), 
Ä welche noch an einigen zur äginetischen Kriegergruppe ge- 
l hörenden Beinfragmenten nachweisbar und in der Restau- 
ration der Figuren beibehalten worden sind. Auf anderen 
F4 Bildwerken scheinen jedoch die Episphyrien nicht vorzu- 
  kommen, da bei genauerer Betrachtung die als solche er- 
klärten Knöehelringe sich als die an den Kanten jeder Rüstung nothwven- 
digen Umniethungen herausstellen dürften. Außerdem scheinen aber, wie aus 
"einem Vasenbilde (Fig. 271) ersichtlich ist, die Backen der Beinschiene um 
die Wade mit Schnallen oder Schnürriemen befestigt worden zu sein. Das 
1 Fragmente eines in den Ruinen des 
panzers finden sich abgebildet in: Antiquitös 
alten Pantikapaion aufgefundenen Schuppen- 
du Bosphore Cimmörien pl. XXVI], 
18ü
	        
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