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linke Schulter nach vorn geschlagen und mit dem linken Arme am Körper
festgehalten wurde. Sodann wurde das Gewand über den Rücken nach
der rechten Seite dergestalt gezogen, dal's dasselbe die rechte Seite des
Körpers bis zur Schulter vollkommen einhüllte oder unter dem rechten
, _ Arme fortließ diesen und die rechte
Flg 21a Flg. 22a Schulter mithin freiliels. Schliels-
ä ß lieh schlug man das tlewand über
,_K die linke Schulter wieder zuruck,
J so dal's der Zipfel desselben über
J den Rücken herabhing. Die beiden
l ä von zwei bemalten Thongeliifsen
V entlehnten Mantelliguren (Fig. 219
Z h und 220) veranschaulichen uns
ex K, jene. vollkommene Einhüllung in
das Himation, wie es die feine Sitte
damaliger Zeit verlangte (ävrö; niv
xeiga äjgstv). Von Männern und Frauen wurde dieses I-Iimation in ähnlicher
Weise getragen. Eine solche in ihren Mantel eingehüllte Frauengestalt
Fig_221_ Figjgz vergegenwärtigt uns eine Terracotte
aus Athen (Fig. 221). Die vollkom-
mene Verhüllung in das Himation, bei
gy welcher sogar der Kopf bedeckt ist
und nur das Gesicht unbedeckt bleibt,
: jg: 9 lälst uns in dieser Figur eine züchtig
; i verschleierte Athenerin auf ihrem Aus-
gange durch die Straßen der Stadt
ä. [x vermuthen, vielleicht auch, wie v.
I_ Stackelberg will, eine bräutlich ver-
, t 1;: schleierte IFrauengeStaIt. .
"lifiaileifaschä aber lunätreitig war
l i" s wo lir änner as rauen ene
lial l .1 zzveite Art des Ueberwurfes desJHi-
ä kp; mation, bei welchem der rechte Arm
.1 H" unbedeckt blieb, und ihr begegnen
wir vorzugsweise auf bildlichen Darstellungen, wie z. B. Fig. 222. Die
Künstler aber wählten bei Figuren, in denen Würde und Hoheit sich aus-
sprechen sollte, das faltenreiche Himation als eine für die künstlerische
Behandlung besonders geeignete Kleidung. Man vergleiche zur Bestätigung
des eben Gesagten das nach strengen Regeln der Sitte umgeworfene Hi-