Die Tracht.
Doppell
Chiton,
Diplois.
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wand erfafst hatl. Welche Anmuth liegt in dieser Darstellung, wie reizend
folgt der faltenreiche Chiton und die Diplois, welche hier die Gürtung
Fig 2m bedeckt, den Bewegungen des Körpers, und mit
wie feinem Sinn hat der Künstler die Gewaltsam-
keit in der Bewegung des Mädchens durch eine
gewisse Ruhe in dem Faltenwurf der Gewandung
zu mildern gewnfst. Betrachten wir daneben eine
jener hehren Jungfrauengestalten, welche das Dach
geröäüdlicheagorläailäa) dies Elifßlltlleiül] (vergl.
Qjrjife . tragen ig. . n ru iger, würdevoller
(I) Haltung, ein Bild der attischen Jungfrau, trägt
Älv die Kanephlgre das zieliliclhe Gäbiilk. In anmnthig
f?" s mmetrisc ge egten 'a ten auscht der K01 OS
Jf über den Gürtel, und leicht bewegt fällt die IIOi-
plois von der Schulter abwärts über den Ober-
, a. flwftl körper. Mit welchem richtigen Gefühl für Schön-
gt N53! heit aber auch hier, wo die architektonische
i" 1' {Ä f tlik Anordnung die höchste Ruhe in der Haltung des
illlll Körpers und in der Gewandung erheischte, der
aä Ä wie, Künstler seiner Figur dennoch Bewegung ein-
Äu i: 7' hauchte, lehrt ein Blick auf das etwas gebogene
1 {L'll ' linke Bein und den dadurch veränderten geraden
ilälytl Faltenwurf des Chiton, sowie auf die anmuthig
Nr ljlyl": über den Oberkörper bis auf den Kolpos drapirte
l Diplois.
M. Die Ilauptveränderungen am Chiton, welche
die Mode hervorrief, fanden durch das verschiedene
uiiiliununuuuuaiuumumnunwiunuimaummumuuumm Arrangement des Diplo-fdion statt, indem dasselbe
einmal bald bis unter den Busen, bald bis zu den Hüften herabiiel, dann
aber auf jeder Schulter entweder durch eine Nestel verbunden wurde
oder die zusammengefafsten Ränder des Rücken- und Vordertheils über
den Oberarm bis zum Ellenbogen-gezogen und an mehreren Stellen der-
1. An dem hinteren Theil des ilatternden Gewandes findet sich unverkennbar die mäch-
tige Talze eines Raubthieres; aus diesem Grunde haben wir die Erklärung einiger Ar-
chaeologen in der oben angegebenen NVeise adoplirt, während wir die Deutung dieser
Statuelle als thyrsussehwingende Thyiade schon deshalb zurückweisen müssen, da die
decente Bekleidung mit dem den ganzen Körper verhiillenden DOPPCl-Cllllüfl, sowie das
Fehlen des Weinlaubschmuckes im Haar dem orgiastischen Charakter einer Thyiade geradezu
widersprechen würden.