Volltext: Das Leben der Griechen und Römer

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Die Tracht. 
Der 
Chiton. 
Armen restaurirte Statue des Pädagogen in der Niobidengruppe. Dem 
kurzärmligen Chiton aber begegnen wir bei Frauen und Kindern auf Mo- 
numenten häulig. Von jenem ärmellosen Chiton heifst es nun, dafs der- 
selbe von den Männern in der oben unter Fig. 211 dargestellten Art, 
nämlich über beiden Schultern (oigzgpiyoloxaloi) getragen worden sei und 
dafs diese Tracht als Zeichen des freien Bürgers gegölten habe. Sklaven 
dagegen, sowie der arbeitenden Classe angehörende Männer hätten sich 
mit einem Chiton bekleidet, der nur ein Armloch für den linken Arm 
hatte, während der rechte Arm und die Hälfte der Brust vollkommen un- 
bedeckt blieb. Exomis (ääazyiig) hiefs diese Form des Chiton, mit welchem 
auf Monumenten vorzugsweise die Figuren des Hephaistos und Daida- 
Fig. 212. los, der Werkleute xaz" ääogpfv, sowie 
 I_?T_YfFJT. Fischer und Schiffer, deren Handthie- 
 '   rung den vollständig freien Gebrauch 
 3.   des rechten Arms bedingte, bekleidet 
2'" v I, "f; sind. So erblicken wir auch auf dem 
  l  unter Fig.212 abgebildeten Basrelief zwei 
l  I;  i mit der Exomis bekleidete Schilfszimmer- 
 igw; f! '  .4; F, leute, vielleicht den Meister Ar os und 
l"  LK Jul:   einen seiner Gesellen, welche ungter An- 
 weisune Athene's das Schilf Ar 0 aus- 
rüsten. Auch können uns die reizendenöStatuetten zweier Fischefknahen, 
dieäeine im British-Museum zu London, die andere im Museo Borbonico 
zu Neapel (Clarac, Musee, 881. 882), diese malerische Tracht vergegen- 
wärtigen. 
Jenem ganz gleich in seiner Form war der von den dorischen Frauen 
Fig g13_ getragene Chiton. Mit diesem einfachen, kurz ge- 
 schürzten, an beiden Seiten oberhalb aufgesehlitzten 
 21x fix und durch Spangen auf beiden Schultern festgehal- 
_ , X tenen Chiton, dessen Länge aber durch Heraufziehen 
stifte-Einig des Gewandes über den Gürtel bis zur Kniehöhe ver- 
(U Ü U) kürzt ist, sind auf einem Altar im Louvre zwei für 
  den Dienst der lakonischen Artemis zu Karyae be- 
 stimmte Jungfrauen bekleidet, welche, auf ihren Köpfen 
X0. korbartige Geflechte aus Rohr (oalia) tragend, den 
Festtanz zu Ehren der Göttin aufführen (Fig. 213). 
Jenen kurz geschürzten Chiton aber, welcher die eine 
 Hälfte des Oberkörpers unbedeekt liefs und oben mit 
 __dem Namen Exomis bezeichnet wurde, finden wir,
	        
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