Die Beleuchtung.
Die Tracht.
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Gestalt Lampter oder Lychnuchos (Äayirrwfg, lvxvvöacvc) AUS dißSen
hohen feststehenden Phanoi entwickelte sich der Kandelaber in seinen
mannigfachen Formen, als Träger bald von Feuerbecken, bald von Oel-
lampen, für deren nähere Betrachtung wir auf ä 92 verweisen, wo wir bei
der Entwickelung römischer Geräthschaften diesen Gegenstand eingehender
behandeln werden. Wann der Gebrauch von Oellampen in Griechenland
aufgekommen ist, kann nicht mit Bestimmtheit angegeben werden, jedoch
erscheinen dieselben bereits zur Zeit des Aristophanes. Gewöhnlich aus
Terracotta, häufig jedoch auch aus Metall hergestellt, zeigen die griechischen
Lampen dieselbe Construction, wie die römischen. Es sind geschlossene,
meist halbkugelförmige Oelgefafse, mit zwei Oelfnungen versehen, deren
eine, gewöhnlich in der Mitte des Gefafses, zum Eingiefsen des Oels, die
andere aber, in der nasenartigen Verlängerung
Fig'209' (yvxrvfg) desselben angebracht, zur Aufnahme
o des Dochtes (Ögzzallig, ällzixutov, zploudg) be-
stimmt war. Aus der nur geringen Zahl erhal-
tener griechischer Lampen haben wir zwei durch
ihre Zierlichkeit sich auszeichnende ausgewählt,
Fig_ 21g deren eine (F ig. 209) die gewöhnliche Lampenform zeigt,
0-, die andere (Fig.2lO) aber in Form einer Kline, auf
'41 welcher ein Knabe ruht, gebildet ist. Beide sind von
Thon, letztere ist farbig bemalt. Auch Laternen aus
durchsichtigem Horn (lvxuo-Üggog), welche durch Oellampen
erhellt wurden, pflegte man in Athen, ebenso wie Fackeln
zur Beleuchtung der Strafse bei nächtlichen Ausgängen, zu gebrauchen.
Die unter der Asche des Heerdes sorgsam gehegten Funken dienten bei
den Griechen sowohl wie bei den Römern allgemein zum Anzünden des
Feuers. Jedoch erscheinen im Alterthume auch F euerzeuge (nvgsta), aus
zwei Stücken Holz bestehend, von denen das eine bohrerartig in ein darunter-
liegendes, welches 6109617; oder ädxdga hiefs, gedreht wurde und durch
die Friction die Flamme erzeugte. Das Holz des Nufs- oder Kastanien-
bauines bezeichnet Theophrast als vorzugsweise tauglich für diese F euerzeuge.
41. Der Betrachtung über die griechische Tracht sollen die nach-
folgenden Capitel gewidmet sein. Die einzelnen Gewandstücke mithin,
welche theils zum Schutz des Körpers gegen die Witterung dienten, theils
solche, welche der Anstand und die Mode geschalfen hatten, ferner die
Bedeckung des Kopfes, die Haartracht und die Fufsbekleidung, endlich
jene Schmuckgegenstände, welche der Luxus erzeugt hat, werden wir hier
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