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Thongefäfse.
Formen; Trinkgefäfse.
Benennung der
eingezogen und mit Henkeln versehen, welche bis zum Boden herabgingen.
Ob das Karchesion einen Fufs oder nur eine flache Basis (Fig. 201 N0. 11)
zeigt, können wir nicht entscheiden. Noch erwähnen wir hier des home-
risehen därwg äluzpixiinsllov, des Doppelbechers, der, wie aus einer Stelle
im Aristoteles (Hist. anim. IX, 40) hervorgeht, auch noch der späteren
Zeit bekannt war. Können wir uns auch seine Gestalt leicht vergegen-
wärtigen, so dürfte sich jedoch, so viel uns bekannt, unter den zahlreichen
Formen antiker Trinkgeliifse in unseren Museen keine einzige vorfinden,
auf welche auch nur annähernd sich die Bezeichnung als Doppelbecher
in Anwendung bringen liefse. WVohl meistentheils aus edlen Metallen ge-
arbeitet, mögen dieselben bereits im Alterthum vielleicht in neuere und
beliebtere Formen umgearbeitet worden sein.
Wir schließen diesen Ab-
E9204" schnitt über die Trinkgefzifse
q g Z ß] mit einer Auswahl von Abbil-
dungen (Fig. 204) jener rei-
P I" zend modellirten Trinkhörncr
w w {NS-I M l (xägag und Övzöv), welche
"I l l" theils in Thonerde, theils in
.4 l [J Xhli! j Metall gearbeitet, bei den Ge-
c . EM ilxääqy '15, lagen üblich waren. Das Horn
t E K x gehörte schon in den ältesten
d Zeiten zu den Trinkgeräthen,
namentlich bei den barbarischen
Völkerschaften; so läfst Aeschylus die Perrhaeber aus silbernen Trink-
hörnern mit goldenen Mündungen trinken, und bei dem Gastmahl, welches
der Thraker Seuthes dem Xenephon gab, wurde den Griechen der Wein
in 'l'rinkhörnern kredenzt. Auch auf Vasenhildern erscheinen mehrfach
Kentauren und Dionysos mit Trinkhörnern. Aus diesen hat der ver-
feinerte Geschmack das Rhyton, ein der gekrümmten Form des Hornes
nachgebildetes Tiinkgefiifs, geschaffen, dessen Spitze in einen sauber mo-
dellirten Thierkopf endet. Nach der Gestalt dieser T hierköpfe haben denn
auch die Rhyten ihre Beinamen erhalten, wie 79151;! (Fig. 204b), Äzixo;
(Fig. 204a), övog, ijpiovog (Fig. 204m), xdrrgog (Fig. 204g), älsqyag,
irmog, zaügog u. s. w. (vgl. das dem 56: die Mahlzeit und das Sympo-
sien, beigegebene Vasenbild, auf welchem einer der Trinker den Wein aus
einem Panther-Rhytoil (noägöalig) in eine 'I'rinkschale fließen läfst). Das
Rhyton wurde mit einem Zuge geleert und vielleicht behufs seiner Füllung
auf einen Untersatz (ÖHÜÜWMZ, örronvämjv, nsgurxslig) gestellt, wie auch