den oben erwähnten Bombylien. Attika war die [Iauptfabrikstätte für sie
und von hier fand dieses für Männer und Frauen gleich unentbehrliche Ge-
fäfs seine Verbreitung. Ueber die Form der Olpe (Ölm), ölmr, ölmg),
eines gleichfalls fir die Aufbewahrung des Salböls bestimmten Gefifses,
welches wohl vorzugsweise den Doriern eigenthiimlich war, sind wir nicht
unterrichtet. Nach den Worten des Athenaeus scheint die Oinochoe früher
den Namen Olpe geführt zu haben, daher auch wohl die Ansicht, dafs
die unter Fig. 201 No. 26 und 27 abgebildeten Gefafsformen, welche
offenbar der Gattung der Oinochoen angehören, erstere von Panofka als
Ülpe, von Gerhard als Oinochoe, letztere aber von Gerhard als ägyptisi-
rende Olpepzu bestimmen seien. Genauer unterrichtet sind wir über die
Form des Alabastron (äldßaargov, älcäßadzov). Es ist ein kleines
cylinderartig gestaltetes, nach dem Halse zu etwas eingezogenes Gefafs,
so dal's die duftenden Salben, zu deren Aufnahme dasselbe bestimmt war,
nur tropfenweise herausträufeln konnten. Alle auf uns gekommenen Exem-
plare stimmen mit Ausnahme ihrer verschiedenen Gröfse in ihrer Form
wesentlich miteinander überein, und nur in der Bemalung und dem Ma-
terial, aus welchem sie gefertigt wurden, fand ein Unterschied statt. Den
Gebrauch eines solchen Alahastron ersehen wir aus dem in dem Abschnitt
über das Frauenleben abgebildeten Wandgemälde (Fig.235), welches unter
dem Namen der aldobrandinischen Hochzeit bekannt ist.
Für die Mischgefäfse, welche beim Mahle und bei Libationen ge-
bräuchlich waren, ist der allgemeine Ausdruck Krater (xgamfg, xgqmjg,
von xsgoiwvpz). Seine Form, an' der Zeit und Geschmack vielfach ge-
ändert haben, ist uns aus Vasenbildern und Reliefs, wo derselbe häufig
abgebildet erscheint und mit den noch erhaltenen Vasen genau überein-
stimmt, erhalten (Fig. 201 N0. 25, vgl. Fig. 1996). Seiner Bestimmung
gcmäfs, gröfsere Quantitäten Wein und Wasser in sich aufzunehmen, wenn
anders die Mischung nicht erst später in den Trinkgcfaifsen selbst vorgenom-
men wurde, mufste derselbe ein weitbauchiges und mit einem entsprechend
weiten lslalse versehenes Gefäfs sein. Zwei an der Seite angebrachte llenkel
dienten dazu, den leeren Krater leichter transportiren zu können, und ein
mehrfach gegliederter Fufs mit breiter Basis gab ihm einen sicheren Stand.
Für die verschiedenen Beinamen, welche den Krateren gegeben wurden,
wie zum Beispiel argolische, lesbische, korinthische und lakonische, mö-
gen in unseren Vasensammlungen sich manche Belege vorfinden, jedoch
sind wir nicht im Stande, die vorhandenen Formen nach jenen Bezeich-
nungen zu sondern. I-Iypokreteria (zinoxgqzvigta), das heifst weite, flache
Schüsseln, ähnlich den Untersätzen unserer Punschbowlen, wurden zum