hilder dienen, von denen das erstere einen Tlöpler in einer dem unter
Fig. 197 dargestellten Bilde ähnlichen Beschäftigung zeigt; das andere
aber, von etwas roherer Arbeit, uns einen vollständigen Einblick in das
Innere einer Töpferwerkstatt mit ihrer Töpferscheibe und dem Brennofen
thun läfst. Eine gute Thonerde (M xsganizig), vorzüglich die von rother
Farbe, war ein Haupterlordernifs für die Anfertigung der feineren T hon-
gefafse. Deshalb war Athen die Hauptstätte antiker Thonbildnerei, weil
das nahe gelegene Vorgebirge Kolias ein unerschöpfliches Lager solcher
feiner Thonerde darbot. Zum Formen der Gefäfse bediente man sich schon
im hohen Alterthume der Töpferscheibe (xsgoiueiog 19016;). Nicht; allein
die kleineren Gefafse, sondern auch die gröfseren wurden auf ihr geformt,
nur mit dem Unterschiede, dafs bei Gefäfsen von gröfserer Dimension
meistentheils der Fufs, Hals und die Henkel besonders geformt und später
erst dem Bauche des Gefafses angefügt wurden, eine Manipulation, welche
jedesfalls auch bei denjenigen kleineren Gefzifsen in Anwendung kommen
mufste, bei denen die Henkel weit ausgeschweift waren. Auf dem Ofen
wurde alsdann das Gefafs, dessen äufsere Oberfläche nicht selten, um die
rothe Farbe des Thones intensiver zu machen, einen Ueberzug von Firnifs
erhielt, getrocknet und gebrannt. Behufs der Bemalung wurden darauf
mit einem spitzen Griffel die Contouren für diejenigen Darstellungen, mit
welchen das Gefiifs geschmückt werden sollte, eingeritzt und diese Umrisse
mit einer glänzenden schwarzen Lackfarbe derartig ausgefüllt, dafs die
Darstellung sich im lebhaften schwarzen Farbentone von der Naturfarbe
des rothen Thones, welche den Grund bildete, abhob; oder in umgekehrter
Weise wurde der rothe Grund des Gefäfses mit jener schwarzen Lack-
farbe bis zu den Contouren der Darstellung bedeckt, so dafs das Bild
selbst in der röthlichcn Färbung des Thones aus dem schwarzen Grunde
sich hervorhob. Jenes Verfahren war das ältere und deshalb werden die-
jenigen Gefäfse, auf welchen die Darstellung schwarz auf rothem Grunde
erscheint, einer früheren Periode der Gefiilsbildnerei zugeschrieben. Bei
beiden Arten der Bemalung wurde behufs der feineren Ausführung des
Faltenwurfes und der Musculatur nackter Körpertheile im ersteren Falle
durch Aussparung feiner Linien in der rothen Grundfarbe des T hones
innerhalb der schwarz gemalten Darstellung, in letzterem Falle durch Ein-
zeichnung solcher Linien mit schwarzer Farbe eine gewisse Vollendung in
der Zeichnung erzielt. Andere Farben, wie ein dunkles Roth, Violett und
Weifs, welche sich bei ihrer näheren Untersuchung als ablösbare Deck-
farben ergeben haben, wurden erst, nachdem das Gefafs zum zweiten
Male gebrannt war, aufgetragen.