31. Schilderten die ersten Abschnitte dieses Buches die Baulichkeiten,
wie die Bedürfnisse des ölfentlichen und Privatlebens sie schufen und aus-
bildeten, so ist es nunmehr unsere Aufgabe, jene Bauwerke mit dem grie-
chischen Volksleben in Verbindung zu setzen. Das Wohnhaus mithin in
seiner inneren Ausstattung, die Bewohner desselben in ihrer äufseren
Erscheinung, das Leben der Familie im Hause, das Treiben des Mannes
aufserhalb desselben an jenen Stätten, welche der Ausbildung körperlicher
Gewandtheit, der Schaulust und dem Cultus gewidmet waren, das Leben
des Mannes im Kriege und sein Eingehen zur letzten Ruhestätte, das
sind soweit die Monumente dafür als Belege dienen die Hauptpunkte,
mit welchen die nachfolgenden Abschnitte sich beschäftigen werden.
Die Anlage des griechischen Wohnhauses, soweit sich dieselbe aus
den schriftlichen Zeugnissen und den noch vorhandenen Monumenten
wiederherstellen läfst, ist in ä 21 f. beschrieben worden. Leider hat aber
die Ungunst der Zeiten, welche auf die griechischen Privatbauten vorzugs-
weise ihren zerstörenden Einflufs ausübte, sich auch in gleicher Weise auf
die innere Einrichtung derselben erstreckt, und nur solche häuslichen Ge-
räthe, welche schon im Alterthum in den Gräbern dem schützenden Schoofse
der Erde anvertraut wurden, sind dem allgemeinen Verderben entrissen
worden. Wir werden deshalb bei der Beschreibung des Hausgeräthes
überall da, wo Exemplare nicht mehr vorhanden sind, die bildliche Dar-
stellung derselben auf Vasenbildern und Werken der Plastik als Belegstellen
für die schriftlichen Zeugnisse des Alterthums heranzuziehen haben.
Was zunächst die Geräthschaften zum Sitzen betrifft, so gelten als
Bezeichnung der verschiedenen Formen derselben die Wörter dirpgog, xla-
07145;, xlwnjg, uluriv] und 09621092 Unter Diphros haben wir uns einen
niedrigen, lehnlosen, leicht beweglichen Sessel, mit vier entweder säge-
bockartig gestellten oder senkrechten Beinen versehen, vorzustellen. Erstere