Beginn
eines
Aquarelles.
Es empfiehlt sich sehr, vor dem Beginn eines Aquarelles
eine genaue Skizze, wo möglich in derselben Grösse des aus-
zuführenden Bildes, zu machen, und dann, wenn man über alle
Punkte der Arbeit im Klaren ist, mit der eigentlichen Arbeit
zu beginnen. Man darf durchaus nicht glauben, dass diese
Skizze ein Zeitverlust ist; die Erfahrung lehrt, dass man auf
diese Weise viel rascher und sicherer zum Ziele gelangt,
besonders wenn es dadurch erspart wird, Correcturen vor-
zunehmen, welche in der Regel weit zeitraubender sind, ab-
gesehen davon, dass die Arbeit durch Correcturen selten viel
Gutes gewinnt. Dieser Entwurf ist auf das Papier aufzupausen,
hauptsächlich aus dem Grunde, um mit Gummi elasticum so
wenig als möglich auf dem Papiere hantiren zu müssen, damit
man es nicht aufreibe. Sind die gepausten Linien durch sehr
harten Blei fixirt, so überreibe man das Ganze mit Brotkrume,
damit die Zeichnung so weit entfernt wird, dass gerade noch
die Linien sichtbar bleiben.
Die Zeichnung, welche man für ein Aquarell benöthigt, ist
in der Regel sehr einfacher Natur; die Hauptsache dabei ist,
dass in wenigen Linien und mit grösstmöglicher Genauigkeit
die wesentlichsten Formen ausgedrückt und die Grenzen der
Flächen bestimmt sind. Je nachdem der Maler geübt ist, Details
prima vista zwischen die Hauptlinien ohne vorhergegangenc
Zeichnung hinein zu malen, kann er seine Zeichnung verein-
fachen. Das auf Seite 6x reproducirte Gemälde würde etwa
in folgender Weise aufgezeichnet werden (Fig. 26).