der Stellung der Flächen des Körpers werden reine Schatten-
Hächen von der ihn umgebenden Lichtßäche, auf welche der
Schlagschatten fällt, Licht reflectirt erhalten und daher wieder
theilweise aufgehellt werden. In Folge dessen ist der Selbst-
schatten immer heller als der Schlagschatten. Jene
Stellen des Selbstschattens, welche dem Schlagschatten gegen-
überstehen, werden daher nur sehr wenig Licht erhalten und
den Kernschatten bilden, während jene Stellen oder Flächen,
welche der Lichtmasse gegenüber stehen, nicht nur Licht, son-
dern auch die Farbe des Lichtes theilweise annehmen werden
und
dies
sind
die
Reflexlichter.
Die
Reflexe,
welche
ihr Licht von der Bodenfläche oder anderen Körpern erhalten,
sind stets wärmer in der Farbe als der Schlag-
schatten. Jene Flächen des Körpers, welche im Schatten
sind und dem blauen Firmamente gegenüber stehen, werden
von diesem Licht empfangen und immer kaltes Licht. Diese
kalten Reflexe nennt der Maler Luftreflexe.
Betrachtet man beispielsweise eine Stiege im Freien,
welche beschattet ist, so wird man stets iinden, dass die
verticalen Flächen der Stufen wärmer und die horizontalen
heller
und
kälter
in
der
Farbe
sind.
LuftreHexe gibt es im Freien aber bei jeder Beleuchtung,
ja jeder Beleuchtungsunterschied erzeugt Reflexe, nur sind die-
selben häufig so gering, dass sie für das nuenschliche Auge
nicht mehr wahrnehmbar sind; das Bewusstsein ihres tVor-
handenseins soll aber den Maler zur scharfen Beobachtung
desselben anregen.
Sind die Gegenstände auf der Erde nicht mehr von der
Sonne beleuchtet, wie am Abend nach Sonnenuntergang, so
wirken die Luftreflexe" allein, und zwar häuiig so stark, dass
sie fast ausschliesslich die Farben und Stimmung der Land-
schaft bedingen.
Bei glatten, glänzenden Gegenständen steigert sich natür-
lich der Effect der Reflexe, was am meisten bei Wasserflächen
ZU
beobachten
iSt2
dazu
kommt
aber.
noch
die
Farbe
und