Das Licht, namentlich direct von der Sonne beschienene
Flächen, bedarf zumeist wenig Variationen in der Farbe, hin-
gegen concentrirt sich Ton und Farbe im Schatten.
In beifolgendem Beispiele, Fig. 23, beabsichtige ich zu
zeigen, wie man ein von der Sonne beschienenes Relief zu
malen beginnen sollte, ohne vorläufig auf das Licht Rücksicht
zu nehmen, d. h. die Lichtpar-
tien gänzlich unbemaltzulassen. Flß 22'
Schon die einfache Anlage der l _1
SchattenHäche Fig. 23 a bringt 7
den sonnigen Charakter zum 1 d
Ausdrucke. Die Tiefen des i!
Schattens genügen aber in fing
diesem Falle noch nicht und f
sind deshalb Fig. 23b noch 1..
durch einzelne Töne verstärkt i"
worden. Es würde in diesem THTgÄ i
Falle nur äiusserst wenig Farbe "
bedürfen, wenn man in den Ä
Lichtern noch weiter mit der f]
Bemalung gehen wollte. Auf l
jeden Fall müsste sich die Mo-
dellirung des Reliefs auf die
Schattenfläche concentriren, um
den sonnigen Eindruck nicht "Üfijg.
zu stören.
Ebenso will ich in Fig.2o Aquarell von ßedinh
zeigen, wie man beiläufig eine
Architektur zu beginnen hätte, wobei vorläufig nur die Schatten-
flächen gemalt wurden. Ist man so weit gekommen, so läuft
man kaum mehr Gefahr, für die Behandlung des Lichtes nicht
den richtigen Massstab zu linden, während man umgekehrt,
zuerst das Licht malend, leicht in die Versuchung geräth, dasselbe
zu dunkel zu machen und dann die Schatten so tief malen müsste,
dass
das
ganze
Gemälde
ZU
schwer
im
Tone
gerathen
würde.